Kaffeekränzchen der besonders delikaten Art

Nun können wir sehr gespannt sein auf den kommenden Sonntag, den 26.9.2021, denn an diesem kommenden Sonntag finden drei wichtige Wahlereignisse statt.

1. Es wird ein neuer Bundestag gewählt

2. Es wird im Landkreis Helmstedt ein neuer Landrat gewählt

3. In der Samtgemeinde Nord-Elm im Landkreis Helmstedt wird ein neuer Samtgemeindebürgermeister gewählt.

Die letzten beiden sind Stichwahlen. Sie fallen glücklicherweise genau auf den Bundestagswahltermin, bei dem Wahlbeteiligungen von deutlich über 70% in den letzten Jahren zu verzeichnen waren.

Wenn es um eine Stichwahl geht, werden teilweise nur einmal knapp 10-20% Wahlbeteiligung erreicht. Aber keine Angst, unsere Verfassung, die ja bekanntlich durch die politischen Parteien in ihren Grundfesten stark verändert worden ist, garantiert den dann ausgewählten Amtsinhaberinnen und Amtsinhabern auch bei einer Beteiligung von unter 5% ein anerkanntes Wahlergebnis und damit Ruhm, Ehre und vor allem ein gutes Einkommen.

Die Zeit vor der Stichwahl ist gerade deshalb spannend, weil es bei mehreren Mitbewerbern im Hauptwahlgang dann ja ein großes Maß an Stimmenanteilen eines vorherigen Mitkandidaten gibt, die sich vielleicht für einen der Kandidaten oder eine der Kandidatinnen entscheiden könnten.

Ich selbst habe 2016 eine für mich überraschende Einladung zum Kaffeekränzchen erhalten. Immerhin hatte ich damals ganz alleine schon fast 10% der Wahlstimmen im Landkreis Helmstedt erhalten. Wen es interessiert, der lese einfach auf joerg-pohl-kandidiert.de nach, für wen ich mich damals ausgesprochen habe.

Würde ich das heute noch einmal so tun? Die Antwort lautet schlicht NEIN !

Leider bin ich auf einen Menschen gestoßen, der , wie sich dann nach und nach herausstellte, meine berufliche Situation in einem Maße eskalierte, wie ich es niemals für möglich gehalten habe. Doch das habe ich damals einfach nicht für möglich gehalten und deshalb habe ich ihn auch unterstützt. Ich möchte behaupten, dass sein klarer Wahlsieg u.a. auf meine klare und deutliche Initiative zurückzuführen war. Und deshalb möchte ich euch auch dazu anhalten, meine Beiträge von damals noch einmal nachzulesen.

Und der Dank dafür war, dass er alle von mir und meinem Team und unter meiner Federführung kurz vor der Genehmigung stehenden Förderprojekte „okkupierte“ und mich ganz aktiv und kristallklar ins berufliche Abseits schob. Also, nicht den Hauch einer Dankbarkeit oder gar einer fairen Behandlung des einstigen Kandidaturmitbewerbers, im Gegenteil! Sämtliche Projekte, die er heute für sich in Anspruch nimmt und sich als der „Macher“ darstellt, sind von mir selbst erfolgreich ins Werk gesetzt worden. Ich habe sicher nichts dagegen, in meiner vertraglichen Zuständigkeit „zu liefern“, doch ich habe sehr früh erkannt, dass die Weiterführung schon zu Beginn erhebliche kritische Momente aufwiesen. Und genau so ist es gekommen! Doch ich konnte es nicht mehr verhindern und an exponierter Stelle meine mehrere Jahrzehnte Erfahrung im Sinne einer erfolgreichen Durchführung einzusetzen, wurde mir untersagt.

Ich betone, dass ich als öffentlicher Angestellter NICHT für eine Partei, NICHT für eine Person arbeite und handele, sondern FÜR die Bevölkerung, FÜR die Einhaltung der Grundrechte und der deutschen Verfassung und dass ich mich klar und deutlich gegen Unsinnigkeiten positioniere und FÜR eine spürbare Verbesserung der vom Förderprojekt betroffenen Bevölkerung, wie z. B. Unternehmen und oder Wohnbevölkerung.

Weshalb streitbar? Weil ich als studierter Raumwissenschaftler selbstverständlich alle Standortdaten in und auswendig kenne und eigene Vorstellungen habe, wie man daran arbeiten kann, um sie zu verbessern. Und ich habe immer und zeitnah die politischen Entscheidungsträger informiert und bin mit ihnen in die oft stundenlange Debatte eingestiegen, um sowohl ihre Vorstellungen mit ins Konzept zu integrieren, wie auch ihre engste und direkte Beteiligung an den Förderprojekten einzubauen, denn ohne die Kreispolitik und ihre Gremien geht es gleich gar nicht, denn sie sind es, die die Eigenfinanzmittel per Beschluss bereitstellen müssen. Ohne diese Eigenkapitalanteile hätte keines der Entwicklungsprojekte stattfinden können. Und genau das habe ich alles im Vorfeld erledigt und dann wurden die Projekte sozusagen okkupiert und meiner Verantwortlichkeit entzogen.

Es geht also nicht darum, ein Stück Papier auszufüllen, sondern Konzepte zu entwickeln, die dann auch in eine Förderkulisse hineininterpretierbar sind, so dass die Fördermittelgeber zustimmen können. Und es geht darum, dann die organisatorische und projektbezogene Abwicklung entlang des gemeinsam erarbeiteten Konzepts abzuarbeiten, wofür es immer mindestens einer erfahrenen Person bedarf, die ALLE dazugehörigen Abläufe kennt, um dann steuernd einzugreifen, wenn es zu kritischen Situationen kommt.

Und ich möchte auch klar darstellen, dass es immer bessere als mich gibt.

Sie selbst können sehr wohl beurteilen, ob Breitband, Barmke und Buschhaus (diese drei B wurden von mir selbst als Leitthema für den Zeitraum 2016-2021 ins Werk gesetzt) wirklich erfolgreich laufen. Und dann wäre da noch das HRM (Helmstedter Revier Management), für das ich ebenfalls sämtliche Vorbearbeiten selbst erledigt habe, um es überhaupt gründen zu können.

Welches sind die Erfolge?

Ich werde traurig, wenn ich daran denke, was aus diesen arbeitsintensiven Projekten geworden ist.

Und ich bin vor allem sehr enttäuscht, denn wenn mir jemand per Anweisung meine jahrzehntelange erfolgreiche Projektzuständigkeit entzieht UND es selbst aber in keinster Weise besser hinbekommt als ich selbst, dann kann ich nur eines daraus folgern: man möchte meine Erfahrungen und Kenntnisse NICHT mehr nutzen, sondern mich am liebsten kaltstellen und loswerden.

Noch einmal: ich arbeite NICHT für eine Partei und schon gar nicht NICHT für eine Person! Ich arbeite FÜR die Unternehmen und die Wohnbevölkerung und messe ausschließlich daran, ob die Unternehmen für Ihre Investitionen Fördergelder bekommen oder es FÜR die Bevölkerung ein messbares und positives Ergebnis gibt. Und dafür kann ich ein sehr streitbarer und widerständiger Fachmensch sein. Und genau das missfällt einigen wichtigen Persönlichkeiten sehr, vor allem, wenn sie sich selbst in den Mittelpunkt des Geschehens rücken wollen. Während einer Hausdurchsuchung fragte mich ein leitender Polizeibeamter, ob es sein könne, dass ich die falschen Feinde hätte, vielleicht im politischen Umfeld? Nun, das kann wirklich sein, denn anders lässt sich das Geschehnis um meine Person kaum mehr nachvollziehbar erklären.

Und bis heute hat man mir keinen Grund für die durchgeführten Maßnahmen inhaltlich wie konzeptionell genannt, außer so wundervolle Banalitäten wie, man könne nicht mit mir sprechen, ich sei nicht kompromissbereit und außerdem, wie würde ich denn herumlaufen? Keinen Anzug, kein weißes Hemd und und und. JA, ich bevorzuge stets legere Kleidung, Ja, ich habe lange Haare (auch wenn es im Laufe der Jahrzehnte weniger werden) und JA, ich kann sehr gut denken und analysieren und habe ein exzellent ausgeprägtes Analyse- und Konzeptdenken. Und das lasse ich mir von niemandem auf dieser Welt und schon gar nicht von irgendwelchen wie auch immer gearteten Persönlichkeiten verbieten. Ich bin empathisch und altruistisch und ich bin streitbar.

Ich habe im Gegensatz zu manch anderem Menschen Millionen an Fördermitteln für Unternehmen und unsere Wohnbevölkerung erfolgreich ins Werk gesetzt und kenne mich darin besser aus als alle anderen Fachleute in der Region. Warum? Weil ich jedes Projekt konzipiere und im intensiven und teils streitbaren Austausch mit den Förderstellen stehe bis wir gemeinsam eine Version des Antrags gefunden haben. Und ich lasse dann erst recht nicht nach, wenn im Alltagstrubel und -chaos kritische Momente und Überraschungen auftauchen, denn es gilt sowohl gegenüber den Hauptgeldgebern (also den Förderinstituten und der Kreispolitik) also den STEUERZAHLERN, transparent und nachvollziehbar den Einsatz der Gelder darzulegen und die organisatorischen Zwischenschritte soweit zu kondensieren, dass die jeweiligen Millionenprojekte erfolgreich zum Abschluss gebracht werden.

Das geht niemals, indem man delegiert und dann, wenn es kritisch wird, schöne Bildchen und laue Beschwichtigungsgedichte lanciert. Das geht nur, weil man sich identifiziert und sehr genau weiß, was zu tun ist, wenn z. B. Personal auf welcher Ebene auch immer Fehler macht, die das Projekt in der Umsetzung gefährden.

Und das wiederum kann man nur, wenn man jahrzehntelange Einsatzerfahrungen hat und nicht sein eigentlich angestammtes Befehls- und Gehorsamsprinzip anderen aufoktroyiert. Beispiel gefällig? Eine Bitte ist die sanfteste Form eines Befehls!

Das hat in einer bundesdeutschen Verwaltung nichts verloren. Hier wird kollegial und streitbar um die Sache gerungen und eben NICHT qua Befehl gearbeitet. Und genau das scheinen immer mehr Menschen in hohen politischen Entscheidungsrängen völlig misszuverstehen. Nicht nur hier in meinem Heimatlandkreis!

Nun, ich habe mich damals im Nachhinein betrachtet falsch entschieden.

Wie wird sich heute die AfD und ihr Landratskandidat positionieren? Werden auch sie zum Kaffeekränzchen eingeladen , um dann verladen zu werden? Ich hoffe es wirklich nicht, denn das ist ein wahrhaftig enttäuschendes Erlebnis

Heute sehe ich den Kandidaten der AfD in einer mit mir vergleichbaren Position, der aber im Unterschied zu mir außerhalb der Verwaltung sein berufliches Dasein hat. Und dennoch können die AfD und ihr Landratskandidat über 12.000 Stimmen für sich in Anspruch nehmen. Und genau dieser Stimmenanteil ist WAHLENTSCHEIDEND. Da ja kein politisch ambitionierter Mensch aus der CDU und der SPD – also der i n f o r m e l l e n GROKO im Kreistag – nach eigenen und öffentlichen Bekundungen mit einem AfD´ler Kaffee trinken würde, tja, dann wird es umso wichtiger, wie sich die vielen AfD-Wählerinnen jetzt entscheiden werden, auch ohne Kaffeekränzchen der besonders delikaten Art.

Dass eine beträchtliche Anzahl aus der CDU und auch der SPD zur AfD gewechselt sind, lassen wir einmal dahingestellt. Dass sich aber Menschen soweit erniedrigen, dass sie mit einem Andersdenkenden keinen Kaffee trinken, mit ihm lachen und lästern, kurz respektvoll und menschlich miteinander sein können, DAS ist ein Armutszeugnis sondergleichen.

DAS ist genau die Art von altbackenem und verquasten Handeln und Denken, dass den Streit unter uns Menschen bringt. Eine andere Hautfarbe, eine andere Herkunft, eine andere Religion, eine andere Partei, eine andere Art des Speisens, der Musik, der Literatur, eine eigene Art des Denkens und Forschens, was auch immer, es ist erbärmlich und höchst gefährlich, sie auszugrenzen, wie wir tagtäglich sehen. Diese Art des Diskriminierung politischer und gesellschaftlicher Führungskräfte bringt mMn den Krieg in die Gesellschaften und dabei gewinnen NUR und AUSSCHLIESSLICH die Waffenproduzenten, Pharmaunternehmen und viele mehr, die selbst niemals den Krieg selbst erleben und vor allem ausführen.

Ich trinke übrigens gerne Kaffee! Auch mit Menschen, die völlig anders denken als ich. Wenn diese mich allerdings hintergehen und belügen oder sogar gemeinsam getroffene Vereinbarungen willentlich und hinterrücks untergraben, dann werde ich skeptisch und nehme nur noch mit anderen daran teil, wenn es um diplomatische Inhalte geht.

Wer andere verrät, betrügt, ihnen willentlich Schaden zufügt, der sollte lieber im Gulag mit seinesgleichen Wasser schlürfen. Das ist meine klare Meinung dazu.

Und nun sehe ich beim AfD-Landratskandidaten neue Beiträge auf dem AfD-Blog und seiner Internetseite und staune sehr. Wenn das kein Entgegenkommen gegenüber dem zur Wahl stehenden SPD-Kandidaten ist?!

Und ich respektiere dieses Entgegenkommen, denn ich habe wie hier erzählt, meine einschlägigen Erfahrungen mit den „Kaffeekränzchen der besonders delikaten Art“.

Ich werde diesem SPD-Kandidaten meine Stimme geben! Und vielleicht werden wir eines Tages gemeinsam einen Kaffee zusammen trinken?!

Und eines hoffe ich inständigst! Möge diese Entscheidung nicht erneut die völlig falsche sein!

Lebt, liebt, lernt, lacht und lauft!

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