Wer sich den ganzen Zores über Historie und meine Aus- und Einlassungen zur Entwicklung meines Heimatlandkreises ersparen möchte und viel lieber zum meiner Meinung nach wichtigsten Projekt eines HRM, einer Wirtschaftsförderung, einer Standorteentwicklung im Landkreis Helmstedt kommen möchte, der schaue bitte hier unter Grenzenlos
Wer allerdings wissen möchte, was es mit Lorbeeren so auf sich hat, der möge verweilen. Laurus nobilis ist eine Pflanze, deren Inhaltsstoffe wie auch deren Symbolkraft seit alters her bekannt ist, steht deren Blattwerk zu einem Kranz verwoben doch immer für besondere Auszeichnungen. Im Alltag meines eigenen Daseins begegnen mir seit geraumer Zeit gehäuft solche Individuen, die eine hohe Antriebskraft aufzuweisen haben, wenn es darum geht, solch´einen Lorbeerkranz auf dem Haupte tragen zu dürfen. Also jetzt nicht so in echt, die Zeiten sind wohl vorüber, viel mehr symbolisch. Ich beschreibe diese Begegnungen mit Lorbeerkranzheischenden, Lorbeerkranzflechtereien, Lorbeerkranzsüchtigen u.ä. Begriffen. Möget ihr euch daran erfreuen oder auch nicht. Vergesst bitte nicht, dass ich mir lediglich erlaube, meine ganz subjektiven Erlebnisse hier zu dokumentieren. Ausserdem ist der Lorbeer eine faszinierende Pflanze.
Lorbeerkränzewicklerszenario 4.0 – was ist das? Ein Lorbeerkranzwicklerszenario besteht zum Einen aus dem, der der vermeintliche oder potenzielle Lorbeerkranzträger ist, und zum Anderen aus einer ganzen Schar von Lorbeerblattsammlerschaften, also einer gemeinhin hin opportun ausgerichteten Gemeinschaft. Diese sammelt und wickelt was das Zeug hält, denn sie werden natürlich vom cäsarisch Angehauchten mit adäquaten Belohnungen versehen für ihre wohlfeilen Dienstbarkeiten am zu Schmückenden. Und die, die nicht sammeln, die werden, wie schon seit Jahrtausenden üblich, ausgelöscht oder eben kalt gestellt oder beides.
Damit ein ganz besonderes Lorbeerkränzchen gewickelt werden kann, wird seinerzeit in meinem mir ach so heimelig gewordenen Heimatlandkreis ein Stell-Dich-ein der außerordentlichen Persönlichkeiten zelebriert. Regionales Management heißt das Hauptthema. Oder einfach ins Deutsche übersetzt regionale Verwaltung. Als gäbe es nicht schon genug zu Verwaltendes, wird also noch mehr zu Verwaltendes geschaffen. Eigentlich wurde das Geschehnis ja noch vor gar nicht allzu langer Zeit Reviermanagement genannt, denn es geht im Kern darum, ein der endgültigen Schließung nahes Bergbaurevier so zu verwalten, dass daraus etwas Neues entstehen möge. Möglichst etwas Neues, das dazu geriert, neue Beschäftigungsmöglichkeiten zu etablieren. Zu der entsprechenden Förderkulisse und allen dazugehörigen Arbeiten habe ich mich bereits an anderer Stelle geäußert. Deshalb lasse ich diesen Teilaspekt jetzt einmal außer acht. Allerdings darf man doch sagen, dass ein ganzes Jahr verging bis die Verwaltung eine neue Verwaltungseinheit schuf. Aber das ist ganz normale Härte in den Hydrocephalien von sich mit sich selbst beschäftigenden Verwaltungen. Überhaupt sind alle Begriffe, die mit Ver- beginnen, immer wieder dadurch gekennzeichnet, dass sie über kurz oder lang eine Art Selbstbeweihräucherung zelebrieren, die zur Lähmung der gesamten sie umgebenden Lebensgemeinschaft führen. Ist das jetzt eine Ver-brämung?!
Man darf sogar konstatieren, dass je größer die Verwaltung wird, desto mehr beschäftigt sie sich mit sich selbst. Beispiel gefällig? Nun, vor 20 Jahren konnte man z. B. in Helmstedt das dem Kreis zugehörige ehemalige Universitätsgebäude relativ einfach für gesellschaftliche Zusammentreffen buchen. Man fragte den obersten Chef, schaltete die Verwaltungseinheit ein, um einen Termin zu prüfen, bezahlte später seinen Obulus an eben jene Verwaltungseinheit und fertig. Heute beschäftigen sich ca. 10-15 Verwaltungseinheiten damit, ein Buchungsgesuch zu prüfen, um dann erst noch ein Go von einem Ausschuss bekommen zu müssen. Und bevor ein Ausschuss darüber entscheidet, muss natürlich erst einmal der Verwaltungsleiter zustimmen, dass es überhaupt eine Vorlage gibt. Und das wird alles sorgfältigst dokumentiert und mit der internen Leistungsverrechnung auf höchst unerfreuliche, weil damit verteuernde Art gewürzt.
Das ist nur ein kleines und beiläufiges Beispiel von geringer Tragweite. Sie können garantiert selbst Fälle benennen, die eine viel vehementere Wirkung haben.
Wohl denn – im Kern geht es also jetzt um Beratungen – nicht für den, der Lorbeerkränze sammeln möchte, sondern für alle die, die mit dem Thema der bergbaulichen Revierverwaltung, Reviernachfolge, Revierentwicklung verbunden sind oder sich dadurch direkt angesprochen fühlen.
Beraterverträge eines kommunalen Eigenbetriebs sind gebunden an vorhergehende Vergabeszenarien, die in den dazugehörigen, einschlägigen Gesetzen genau dargelegt sind. Nun schaut man sich seit Jahren die dazu bekannten Veröffentlichungen und Verzeichnisse ja genau an. Einmal, um zu sehen, was so los ist auf dem staatlichen und damit auch kommunalen Vergabemarkt. Zum Anderen, um nachzuvollziehen, welche Finanzaufwendungen wofür an welchen Orten eingesetzt werden, um so etwas wie kommunale Entwicklung oder Bestandspflege abzuarbeiten. Der Abgleich mit den Homepages der betroffenen staatlichen oder partiell staatlichen Institutionen (Ausschreibungspflichten bestehen dann, wenn eine solche Institution zu mehr als 50% in der öffentlichen Hand ist) ermöglicht dann eine weitere Vertiefung der Zusammenhänge. Diese Veröffentlichungspflicht, also auch auf den jeweiligen Homepages, sieht das Gesetz so vor. Aus dieser umfassenden informellen Zusammenstellung wiederum kann die mit Ausschreibungen vertraute Leserschaft Tendenzen ablesen, was auf den verschiedenen Märkten, die sich um solche Vergaben bewerben, los ist. Dieses wiederum lässt direkte oder indirekte Schlussfolgerungen z. B. dahingehend zu, ob z. B. der staatliche Beratungsmarkt gerade in Bewegung ist. Das ist dann wichtig, wenn man betrachten möchte, ob die ausschreibenden Institutionen ggf. auf dem bestehenden Markt dann umeinander buhlen müssen, denn je mehr Angebote gemacht werden, desto enger kann es auf einem Nachfragermarkt werden. Bemerkenswert, dass sich in allen zugänglichen Veröffentlichungen zu dem Thema „Beratung eines Helmstedter Regionalmanagements“ wenig finden lässt. Gut, manches Mal ist der Blick warum auch immer verstellt. Vielleicht wurde ja aber auch gar nicht ausgeschrieben. Kann ja immerhin sein. Und das wäre durchaus ein auch rechtlich interessantes Gebaren, denn dann muss es ja Schriftstücke geben, die plausibel darlegen, weshalb nicht öffentlich ausgeschrieben wurde und hernach dann weitere Schriftstücke, die darlegen, weshalb wie ausgewählt wurde. So ist das bei der öffentlichen Hand nun einmal und es hat Sinn, denn damit sollen sog. „Kungeleien“ verhindert werden. Doch egal wie dem auch sei, Fakt ist, jetzt geht es richtig los.
Plötzlich tauchen Personen auf Bildern in den Tagesgazetten auf, die sich bereits höchste Ehren verdienten, indem sie rechtliche Essays zu Sachverhalten anfertigten, deren Inhalte jedem, der auch nur ein ganz klein wenig fachliche Belichtung widerfahren ist, noch vor Veröffentlichung, hier konkret zum Thema Fusion kommunaler Gebietskörperschaften längst bekannt waren. Man nennt solche Schriftstücke für gewöhnlich Gutachten. In diesem speziellen Fall wurde seinerzeit die etwaige Fusion der Stadt Wolfsburg mit dem Landkreis Helmstedt begutachtet. Oft fragte man sich damals, wozu bedarf es für so ein Vorhaben eines Gutachtens, wenn den Profis im Umfeld schon klar ist, das wird so einfach nicht möglich sein. Schon alleine aus diesem Umstand ist demzufolge ein entsprechendes Gutachten so schlecht auch wieder nicht, denn es schafft eine Orientierungshilfe für alle, die es bereits wissen und jene, die es ahnen. Die Profis haben damals bereits vor Veröffentlichung des entsprechenden Gutachtens immer wieder verlautbaren lassen, dass es keine gangbare Lösung geben wird solange das Land Niedersachsen, als eigentlich zuständige staatliche Ebene, kommunale Fusionen nicht qua Gesetz umsetzt. Dieses tat es aber nicht, sondern – damals hatte man nur einen Sitz Mehrheit in der Mehrheitsfraktion – überließ es der sog. Freiwilligkeit der kommunalen Einheiten und setzte „Kopf- und Belohnungsgelder“ aus für freiwillige Zusammenschlüsse.
Zu der damaligen Zeit wollten z. B. eine Samtgemeinde Velpke oder eine Stadt Königslutter sich mit der Stadt Wolfsburg verbinden, obwohl das rechtlich betrachtet Unsinn war. Doch es gab zu dieser Zeit einen Tullius destructivus unter uns, ich nenne ihn den Wundersamen. Dieser Wundersame kennzeichnete sich u.a. durch eine ausgeprägte Kundenorientiertheit = geilheit, die u.a. wiederum darauf abzielte, dass er von Beginn an Kalif anstelle des Kalifen werden wollte. Ihm alleine konnten solche Gutachten nützen, obwohl das Ergebnis prinzipiell schon feststand. Na egal, Hauptsache diese Schriftstücke hatten überhaupt einen Sinn. Und sei es der, dass sich 1. ein Gutachter daran erfreuen konnte, etwas Nebenverdienst dazu zu bekommen und oder 2. sich bestimmte Persönlichkeiten im Zuge dessen öfters als einmal ablichten lassen konnten, um dann später wiederum „endlich“ die Stimmen zu hören, die sie riefen, sogenannte höhere Ehren zu empfangen. Das ist immerhin eine Sinngebung, denn Kenner wissen, solche Selbstwerbemaßnahmen kosten schnell tausende EURO. Und was ist schöner, als wenn der Steuerzahler das bezahlt und der eigene Karriereweg auf diese Weise ganz umsonst und für lau mit schönen Presseartikeln gepflastert wird. Es ist vielleicht ein wenig perfide, doch für jemanden, der nur sich und wirklich nur sich als das Gelbe vom Ei interpretiert, der geht ohne mit einer Wimper zu zucken über die diversen Killing fields und betrachtet sie sogar noch als notwendigen Nährboden für sein aufstrebendes Ich-will-ich-will. Und genau dieser Aspekt ist bei bestimmten Personen nachweislich dokumentiert. Wir lassen jetzt die psychopathische induzierte Komponentenbeschreibung des besonderen Falls weg, da sie den Argumentationsstrang behindern könnte. Ich hoffe, das ist in Ordnung?
Nun aber zu den Inhalten, die der wie auch immer ausgewählte Berater als erste Schwerpunkte seiner hochkonzentrierten zukünftigen Tätigkeit, zunächst ob der notwendigen Kürze eines Presseartikels, grob darlegte.
Struktur!
Ein wahrlich wichtiger Punkt, denn ohne Struktur geht ja mal gleich gar nichts. Lorbeerkranzflechtmeister und -gesellen stehen also traut beieinander und bieten einem einen Status zahnärztlicher Tätigkeit, um als erstes das Thema Struktur zu benennen! Bevor also irgendjemand etwas falsches von sich gibt, da ja so und so meist alles ein wenig unstrukturiert daherkommt, vor allem dann, wenn sich vermeintlich Allwissende an Themen üben, von denen sie nur herzlich unstrukturiertes Wissen haben, ist es natürlich angesagt, dass die Themen Struktur, Klassifizierung und Kategorisierung zuerst benannt werden, auch damit überhaupt ´mal Ordnung in den Laden kommt. Wenn ich also Struktur als solches benenne, impliziere ich damit, dass es eben KEINE Struktur gibt! Das ist schon fast frech. Ok, wenn ich irgendwo als Berater aufschlage, um allen fortan zu sagen wieviel Uhr es ist, dann gehört es schon fast zum guten Handwerkszeug, erst einmal das Thema Struktur zu benennen. Das schafft Respekt, denn ab jetzt werden die Uhren anders laufen. Eben mit einer neuen Struktur :-)
Widmen wir uns der in der Gazette veröffentlichten Struktur einmal etwas intensiver.
Zunächst einmal lässt man verlautbaren, dass unser Heimatlandkreis „ein Schatz im Verborgenen“ darstelle.
Das ist so ein Spruch, der oftmals verwendet wird, um den Leser in eine mystisch-märchenhafte Stimmung zu bringen (ein Schatz im Verborgenen – der Schatz der Nibelungen im Rhein – die Jungfrau im dunklen Walde etc. etc. etc.) und natürlich schon von Beginn an darauf hinweist, dass ab jetzt eine Schatzsucherstimmung herrsche, denn das Verborgene gilt es an das Licht zu holen. Klingt doch geiler als wenn Du sagst, dann schauen wir mal, was die Analysen für Ergebnisse zeitigen werden, oder nicht!?
Hier klingen m. E. durchaus psychologische Hintergrundmuster und -verbindungen des den solches Sagenden an, denn wenn das Verborgene geborgen, also das Versteckte offensichtlich gemacht werden soll, dann hat das seine Ursachen auch in einer meist männlichen Individuen zu eigenen Sucht nach dem Schoß der Mutter, dem Schoß der Geliebten, und ist somit wiederum Hinweis auf ein Verlusttrauma männlicher Konvenienz, eben des Verlustes mütterlicher Vollversorgung, des Abnabeln, des Abstillens, des in diese kalte Welt Verwiesenen, weg vom schützenden mütterlichen Schoß, abgestillt und Alleine gelassen Seins des dieses Äußernden. Freud´hatte ich, das zu schreiben :-) Überhaupt spielt bei männlichen Mitgliedern unserer postindustriellen Gesellschaft dieser Schockzustand eine größerer Rolle als man zunächst vermuten mag. Und als Ersatzhandlung, um eben diese Verlusttraumata zu kompensieren, wird die Schatzsuche, das „Wir sind auf Abenteuerfahrt zu fernen Ufern“, das „Wie werden die Schätze im Verborgenen bergen“, das „es warten großartige Schätze auf uns“ ein gern verwendetes Entre bevorstehender Handlungenszenarien und gleichzeitig eine allumfassende Begründung für alle zukünftigen Maßnahmen. Wenn also der Landkreis Helmstedt ein Schatz im Verborgenen sei, dann ubiquitiert der das Deklarierende, dass dieses Verborgene jetzt offensichtlich zu machen ist. Und da wir alle Säugetiere sind, zielt dieser Satz auch darauf ab, das in uns Verborgene, das sich vor uns Verbergende offen zu legen. Und es ist für den das Verlautbarende denn auch „reizvoll“. ´Mal davon ab, ich finde das auch cool. Nun könnte man aber auch denken, dass dieser Mensch zum ersten mal in seinem Leben im Landkreis Helmstedt verweilt und folglich ganz erstaunt ist über die vielen erlebnisträchtigen Orte und deren Menschen. Er entdeckt sie quasi gerade neu für sich und sagt dann folglich „Der Landkreis Helmstedt ist ein Schatz im Verborgenen“ und meint damit lediglich, dass er noch Null Plan hat von diesem Landstrich und gerade dabei ist, das ihm persönlich Verborgene nach und nach zu entdecken. Es gab mal einen Lächler bei der Allianz für die Region, der keine Möglichkeit ausließ, allen zu sagen, dass es ja ach so viel Tolles gäbe in unserer Region. Ach?! Ehrlich!? Fällt euch auch auf, dass die, die am wenigsten Plan haben von irgendetwas, auffällig oft solche Sprüche ablassen? Von wegen, wenn ich euch sage, dass ich es ja ach so schön hier finde, dann nehmt ihr mich auf in euren Kreis der Schönsehenden, nur weil ich gerade entdecke, dass auch dieser Landstrich Einzigartigkeiten aufzuweisen hat. Eigentlich ist das eine ganz flache Nummer, doch wer von den opportun veranlagten Mitlächlern würde zu so einer Flachlinienaussage irgendetwas sagen?! Schliesslich können die da vorne labern was sie wollen, Hauptsache meine kleine Karrieregeilheit wird weiter befriedigt, also klatsche ich mal :-) Muster….aber ich komme ab vom Thema.
Sicher ist, es klingt irgendwie cool, oder nicht?!
Und dann kommt eine ganze Breitseite an Themenvorschlägen, die das HRM-Team mit dem Berater bereits definiert habe. Aha?! Definiert?! Zukunft des Industrieareals Buschhaus, kreisweites Gewerbeflächenkonzept, Entwicklung Tourismus und Kultur, Infrastruktur 4.0 etc..
Da sich der nach Lorbeerkränzen Sehnende ja darin gefiel, die Aufgabenstellungen und Planstrategien der amtierenden Wirtschaftsförderung zu über 90% auf das HRM zu übertragen, was rein bewilligungstechnisch so eigentlich nicht vorgesehen war, nimmt es nicht Wunder, dass die seit Jahrzehnten erarbeiteten Aufgabenschwerpunkte plötzlich als Kernthemen beim HRM auftauchen. By the way – hier ist demnach eine Struktur erkennbar, oder nicht?! Eben die Struktur, vermeintliche Strategen wie eine Orange auszuquetschen und dann in den Kompost zu entsorgen. Opportunisten, vor allem die psychopathische Version derer, beherrscht dieses Verarscheprogramm ganz hervorragend, was man schon alleine daran merkt, dass sich immer irgendwelche LobhuldelrednerInnen finden, die dem so Gesalbten dann den Allerwertesten ablecken und damit klar zu erkennen geben, dass sie sich mit dieser Orangenpresse auf einer Linie sehen. Ich komme schon wieder vom Thema ab.
Die Buschhaus-Problematik ist ganz sicher und auf jeden Fall keine Neue. Die Abstimmung in der Gewerbeflächenentwicklung wurde bereits beim Regionalmanagement 2003-2005 als Schwerpunkt eruiert, die Entwicklung des Tourismus findet spätestens seit 1995 strukturiert und stringent statt (zu dieser Zeit hat der Autor mit der adäquaten konstruktiven touristischen Entwicklungsarbeit begonnen) und die Breitbandarbeit ebenso. Diese wurde bereits 2007 begonnen und gipfelte darin, dass der sehr komplexe Glasfaserantrag erfolgreich durchgebracht wurde. Eben von diesem besagten Mitarbeiter und seinem Team. Dass jetzt jemand Neues das zu vollenden beauftragt ist, ist sehr gut und der Autor wünscht diesem Menschen dabei viel Glück und Erfolg.
Nun dürft ihr zusammen mit mir staunen! Hier wird also eine über 20-jährige wirtschaftförderliche Struktur, die so ganz nebenbei aus meiner Feder kommt und nachweislich seit 1995 nach und nach ausgebaut und teilweise verwirklicht wurde, als eine Zielsetzung eines zusätzlichen Betriebs übernommen. Ich meckere hier nicht darüber, dass neue Betriebe gegründet werden, im Gegenteil, habe ich doch selbst den dazugehörigen Förderantrag mit Inhalten gefüllt und dieser wurde bekanntlich ja dann auch bewilligt. Was mir etwas seltsam anmutet ist die Tatsache, dass plötzlich die Wirtschaftsförderung in meiner Person isoliert wird, ja, platt gemacht werden soll und einfach mal hoppla hopp ein neuer Betrieb gegründet wird, der genau diese Zierlstrukturen 1:1 übernimmt und das dann noch als etwas Besonderes „verkauft“ wird. Eine der großartigsten politischen Rädchendreherinnen, Rädelsführerinnen und Kranzflechtassistentinnen in meinem Heimatlandkreis nennt es denn auch „Wirtschafts- und Zukunfstförderung“. Wobei, so ganz nebenbei bemerkt, diese Dame ihre vermeintliche Zukunft, sei es aus Langeweile, überbordendem Müßiggang oder einfach weil sie sich als eine dazu Geborene interpretiert, noch einmal politisch hauptamtlich tätig werden möchte. Im nahen und näheren Umfeld ist sie politisch bereits verbrannt, aber Brüssel, da ließe sich ja vielleicht noch etwas holen?! Mögen ihr die Speichelleckergemeinschaften, die Opportunistengemeinschaften u.ä. gnädig gewogen sein.
Und dann benennt der Berater noch das Thema Wissenschaft. Begründet wird es damit, dass die seit dem Jahre 1810 geschlossene Universität Helmstedt doch einen profunden Ansatz für einen Neubeginn darstelle. Wow! Doch das ist allenfalls kalter Kaffee, denn es gibt bereits diverse Verbindungen vor allem zur Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg. So wird seit 2003 an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der berufsbegleitende Masterstudiengang Business Administration an der Alten Universität Helmstedt angeboten. Zudem ist die Helios St. Marienberg Klinik Helmstedt Akademisches Lehrkrankenhaus der Otto-von Guericke-Universität Magdeburg, und das seit vielen Jahren. Hiermit sind also bereits seit Jahren existierende wissenschaftliche Kooperationen vorhanden, die vielleicht dem Berater so nicht bekannt sind und ihm auch nicht von dem sog. HRM-Team benannt werden konnten, da diesem der professionell-erfahrene Weitblick fehlt oder wegen mangelnder Kenntnisse einfach abgeht. Richtig ist, dass im Paläon ein dritter Baustein hinzugekommen ist. Doch finanziell lebensfähig ist dieses Konstrukt nur weil mehr als 400.000 EURO Steuermittel seitens der Stadt Schöningen und des Landkreises Helmstedt seit einigen Jahren dort zur Verfügung gestellt werden. Das unterscheidet dieses Projekt ganz erheblich von den beiden zuvor genannten! Es ist ein reiner Zuschussbetrieb. Da seit geraumer Zeit aber Lorbeeren im Vordergrund und Zuschussgeschäfte in höchst professioneller Perfektion im Fokus stehen, ist es gar nicht so abwegig, zu behaupten, da findet sich sicherlich noch jemand, der auch dieses reine Steuermittelzuschussgeschäft als DIE Bringernummer deklariert und sich dann vielleicht sogar dazu hinreissen lässt, alle anderen universitären Verbindungen ad acta zu legen, einfach weil sie funktionieren und sich ein Lorbeerheischender dort keine entsprechende Öffentlichkeit verspricht. Könnte ja sein, oder?
Das vom neuen Berater benannte AWO Psychatriezentrum Königslutter gehört zusammen mit dem o.a. Lehrkrankenhaus zu den Top-5 der Arbeitgeber und ihre wissenschaftliche Profilierung ist bereits Jahrzehnte alt. Darauf ist aufzubauen, denn hier ist das notwendige wissenschaftliche Netzwerk eingespielt. Vielleicht kann der neue Berater es erneut ins Spiel bringen, doch ich hege wenig Hoffnung, dass die Entscheidungsträgerschaften im Umfeld dieses wissenschaftliche Pfund wirklich nachvollziehen können. Sie haben es immerhin bewerkstelligt bekommen, es seit Jahrzehnten stiefmütterlich zu behandeln und folglich auch herzlich wenig getan, es weiter zu profilieren resp. den dort Verantwortlichen wichtige Hilfestellungen zu vermitteln, um die vorhandene einzigartige Ist-Situation zu festigen und weiter auszubauen. Doch die Hoffnung stirbt bekanntlich als Letztes.
Zu guter Letzt benennt der neue designierte Berater noch die Paramentenwerkstatt in Helmstedt sowie die Gedenkstätte Deutsche Teilung in Marienborn. Auch das ist schon seit Jahren in der wirtschaftsförderlichen Diskussion. Zuletzt (und das ist inzwischen auch schon wieder acht Jahre her) hat es die Wirtschaftsförderung- also ich selbst – bewerkstelligt bekommen, dass ein profundes und international tätiges Beratungsunternehmen, das im Auftrag der Allianz für die Region GmbH nach besonders herausragenden etwaigen Freizeit- und Erlebnispark-Ideen suchte, einen Plan der Wirtschaftsförderung des Landkreises aus dem Jahr 1999 reanimierte, der sich dem Thema „Grenzen-los“ widmet.
Grenzenlos
Grenzen-Los
Dieses Thema ist nach Ansicht des Autors und Konzeptionierers DAS Thema schlechthin für alles, was mit der sozio-ökonomischen Entwicklung des Landkreises Helmstedt zu tun hat. Zur Expo 2000 wurde dieses Projekt ins Leben gerufen (die dazugehörige Domain www.grenzen-los.de wurde durch den Autor ins Netz gestellt und harrt dort der weiteren Entwicklung). Eines der Überbleibsel sind die sog. Helmstedter Universitätstage, die sich leider aber thematisch völlig entfernt haben von der ursprünglichen Konzeption. Diese beruht darauf, dass das Thema „Grenzen“ ein ganzheitliches Themenfeld darstellt, unter das sich sowohl die nicht ganz freiwillige Standortkompetenz des ehemaligen Grenzstandortes Helmstedt/Marienborn als auch jedwede wissenschaftliche und gesellschaftliche Thematik zum Thema „Grenzen, Grenzziehungen, Grenzwissenschaften, Grenzgebiete, Grenzenüberwindung, institutionelle und administrative Bearbeitung von Grenzen“ etc. einordnen lässt.
Helmstedt als internationaler Standort, der sich der Grenzüberwindung widmet.
Internationale Fachtagungen dazu an der historischen Universität Helmstedt (denken wir dabei bitte an einen das Weltbild verändernden Giordano Bruno, der aus Helmstedt verjagt wurde und seinem karriereorientierten Drang folgend hernach auf dem Scheiterhaufen endete), politischer Treffpunkt an historischem Ort zum Thema „Grenzkonflikte“, Ausbildung zum Thema „was sind Grenzen, physisch, naturräumlich als auch, anthropogen, was bewirken sie, wie kann man sie durchlässiger machen etc. etc. etc.“.
Ich betone das deshalb, weil es mir 20 Jahre nach der ersten konkreten Umsetzung zu diesem Thema leider bis heute nicht gelungen ist, die Initialzündung zu einem Flächenbrand mit internationaler Aufmerksamkeit zu entfachen. Und dabei ist es das Topp-Thema in der heutigen Welt, denn ganz gleich wo auf dieser Welt, Abgrenzungen, Grenzziehungen und daraus entstehende widerlichste kriegerische Auseinandersetzungen sind ubiquitär geworden. Die Gesellschaften grenzen sich ab, innergesellschaftliche Grenzziehungen sorgen für eine Entsolidarisierung, die so noch nie in den letzten 80 Jahren diagnostiziert werden konnte. Mit allen fürchterlichen Folgen für die betroffenen Gesellschaften auf nationaler, regionaler und vor allem auf internationaler Ebene.
Helmstedt bietet nach meinem Dafürhalten ein Terrain an, um sich hier auf sog. „neutralem aber historisch betroffenen Boden“, miteinander unter entsprechender Mediation auszutauschen und zu vereinbaren.
Helmstedt sendet damit ein international bemerkbares Signal des FRIEDENS in diese durch Grenzkonflikte gekennzeichnete aktuelle Welt. DAS ist das herausragende Alleinstellungsmerkmal von Helmstedt!
Helmstedt wird Frieden bedeuten, es wird in einem Zuge mit herausragender Mediation in Sachen Grenzüberwindungen genannt werden. Es wird zu einem Treffpunkt der verschiedensten Fachleute, zum Lernort für die Lösung bei Grenzkonflikten, bei der Beschreibung und wissenschaftlichen Aufarbeitung zum Thema Grenzen der Wissenschaften, Grenzen der Erkenntnis, Grenzen der Wahrnehmung und somit bei der „Bewusstseinserweiterung“, denn wo miteinander Austausch betrieben wird, erweitert sich der Horizont aller Teilhabenden. Indem es bewusst gemacht wird, dass Grenzen etwas ganz natürliches sind, dass sie aber niemals undurchlässig, also mindestens semipermeabel sind, kann ein Bewusstsein geschaffen werden, dass eine Grenze völlig neu definiert. Eben als Austauschraum, Austauschmedium des Eigenen mit dem Anderen, Fremden und damit als Initiator oder Impuls völlig neuer Energien und Wirkmuster, die sich gerade durch die Grenze als solches etablieren. Das Abgrenzen des Eigenen zum Anderen, Fremden, Neuen, Raumgreifenden bietet auch Schutz und damit Selbstbestimmung bis zu einem gewissen Grad. Wenn sich aber eine Zelle, ein Zellverband, eine Gemeinschaft hermetisch abriegeln, stirbt sie.
Frieden wird dadurch geschaffen, dass man sich über Abgrenzungen, Durchlässigkeiten der Abgrenzungen, über Grenzbeziehungen und ggf. sogar (z. B. institutionalisierte) Grenzüberschreitungen ins Einvernehmen setzt. Und genau DAS ist die Botschaft aus Helmstedt. Helmstedt ist ein diesbezüglich traditioneller Standort, der heute, 30 Jahre nach der deutsch-deutschen Grenzöffnung, mitten in Deutschland liegt und nicht mehr, wie vor 30 Jahren, am Rande der westlichen und dem Beginn der östlichen Machtststrukturen.
Und wenn sich diese Region dann noch darauf besinnt, dass sie einen Leuchtturm hat (eben den höchsten Schornstein Europas), dann wird das alles auch gut. Denn jede Botschaft benötigt ein Symbol. Ein Leuchtturm ist immer ein sehr positives Signal, im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Leuchtturm ist ein Symbol der Sicherheit, der Orientierung, ein Zeichen aber auch der Warnung vor Untiefen. Statt ihn also einfach nur plattzumachen – was bereits jetzt schon als scheinbar gegeben dargestellt wird in der öffentlichen Diskussion, sollte man ihn meines Erachtens als Symbol behalten. Zudem zeigt man damit seine Verbundenheit zum Bergbau und signalisiert eine intelligente Transformation vom Bergbau zu einem Dienstleistungsstandort allerhöchster Güte, denn welcher Standort kann schon mit so einem Symbolsignal, das so weit sichtbar ist und so viel „Strahlkraft“ hat, aufwarten?! Ich kenne keinen anderen Standort in Deutschland!
Last but not least. Wenn sich ein Landrat darin kapriziert, dass es „ganz häufig gehapert“ habe bei der Umsetzung, dann sage ich, das stimmt so nicht. Ich denke, ich habe das im o.a. Text eingehend dargelegt. Gut, es gibt unterschiedliche Geschwindigkeiten der Entwicklung, doch auch wenn sie langsam ist und zwei Schritte vor und einen zurück macht, sie geht dann immerhin Schritt für Schritt, auch wenn es mir persönlich viel zu langsam ist. Es hapert also nicht an der Umsetzung, sondern es hapert an der Geschwindigkeit.
Ich werde zu gegebener Zeit meine Thesen weiterhin darlegen. Für heute ende ich erst einmal.
Seid gesegnet und habt Dank für eure Aufmerksamkeit.
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