Es ist ein Akt der Höflichkeit…

Unlängst las ich auf einem Blog in diesem, meinem Heimatlandkreise, eine kurze Stellungnahme eines Kreistagspolitikers zu einem Fragenkatalog, den er der hiesigen Kreisverwaltung in seiner politischen Funktion zugestellt hatte. Es ging dabei um das Thema 60. Geburtstag und Feiern dieses Geburtstages in einem repräsentativen Gebäude – dem Juleum – das sich in der Hand des Landkreises befindet. Nicht irgendein 60. Geburtstag, denn dafür stünde bei allem Respekt dieses ehrwürdige Gebäude nicht so einfach zur Verfügung. Es muss schon ein 60. Jahrestag einer besonderen Person sein.

Und ich sah in der Stellungnahme zu dem Fragenkatalog einen Begriff, der mich sehr beeindruckt hat, den Begriff „ein Akt der Höflichkeit“.

Ein Akt der Höflichkeit – klingt das nicht unheimlich zärtlich?! Lasst es euch einmal so gaaanz laangsam durchs Gehirn sintern – ein Akt der Höflichkeit.

Und plötzlich durchfuhr mich die Freude der Erkenntnis. Kennt ihr das? Ihr sucht jahrelang nach Verständnis für komplizierte Zusammenhänge, forscht, fragt, verzweifelt gar. Und plötzlich! Da ist die Lösung!
Jetzt habe ich die Erklärung und die dazugehörige Begrifflichkeit gefunden für das, was mir seit sieben Jahren beruflich im Umfeld dieses ehrwürdigen Jubilars bis zum heutigen Tage widerfährt!
Alles ein Akt der Höflichkeit!
Ein Akt der Höflichkeit das langsame Austrocknen der Funktionen, ein Akt der Höflichkeit, mich ständig anzuzählen und mir nach und nach Personal wie auch Projekte wegzunehmen und ein Akt der Höflichkeit auch, dass ich bestimmte Personen die Ehre habe, „richtig kennenlernen“ zu dürfen. Ist das nicht einfach wundervoll?! Ein Akt der Höflichkeiten noch und nöcher. Auch ein Akt der zuvorkommendsten Höflichkeit, meine seit Jahrzehnten, mindestens aber seit Jahren vorbereiteten und mit Fördermitteln versehenen Projekte zu okkupieren, zu plagiatieren und für sich als ehrenvolle Aufgabenstellung wahrzunehmern. Alles ein Akt der Höflichkeit! Wundervoll!

Wie kommt es denn, dass ich so ausgesprochen höflich behandelt werde? Und warum? Einer der Gründe ist ganz sicher, dass ich es gewagt habe, zweimal für das Amt des ehrwürdigen Landrats zu kandidieren, um der Bevölkerung ein alternatives Szenario anzubieten und auch, weil ich es kaum ertragen konnte, welche Figuren sich da qua Parteienunterstützung präsentierten. Ich selbst trat und trete immer als wirklich Parteiloser an. Ich tue also nicht nur so, sondern bin es wirklich. Und genau das unterscheidet mich von den Figuren, die bisher antraten, denn sie sagten zwar, dass sie parteilos seien, waren es aber ganz und gar nicht. Und einer von Dreien musste zwischenzeitlich erst gar nicht offiziell kandidieren sondern wurde qua Parteienmehrheit ins wohlige Amt gehievt. Das ist von allen die coolste Version, denn Du musst eigentlich nichts tun sondern nur das richtige Parteibuch mitbringen, vorher in wahrnehmbaren Maße in der Partei positiv aufgefallen sein und schon geht die Karriere los. Das ist mitnichten nur in unserem Landkreis so, nein, das ist in allen staatlichen Institutionen so.  Oder schaut einmal gerade aktuell nach Wolfsburg, wo der amtierende Oberbürgermeister keinen Bock auf eine Wahl hat und um diese zu verhindern, die vermaledeiten Fusionsgespräche wieder anschieben möchte, um damit eine gesetzliche Möglichkeit auszunutzen, um noch zwei weitere Jahre Oberbürgermeister bleiben zu können. Das ist schon echt abgefuckt, finde ich.
Die Altvolksparteien, oder sollte ich lieber Volksaltparteien sagen, bedienen sich und okkupieren sämtliche Funktionen in der Gesellschaft, denn sie haben so viele hungrige und nach Macht sabbernde Mäuler zu stopfen, dass zur Not sogar ganz neue Posten und Pöstchen eingezogen werden, um auch ja jedEn bedienen zu können.

Gut, wie dem auch sei, und als dieser qua PArteibuch ins Amt Gehievte dann wirklich kandidieren musste, um in Amt und Würden bleiben zu können, unterlag er mit meiner wohlfeilen Unterstützung, was mir eine gewissen Genugtuung bescherte, hatte er mich doch drei ganze Jahre immer nur ausgesprochen „höflich“ behandelt. Hätte ich damals geahnt, wie höflich der Gewinner der letzten Wahl heute ist, dann hätte ich mich gar in die andere Richtung orientiert, doch das ist eine andere Story. So ist das eben und es obsiegte einer, der inzwischen meiner unwichtigen Meinung nach den ersten Rang beim Wettbewerb „Bester Plagiatus aller Zeiten zwischen Elm und Börde“ inne hat.

Er setzte sich wie ein Kuckuckskind ins gemachte Projektenest und okkupierte alle (u.a. meine)  Vorarbeiten, z.B. für das HRM. Selbst als es galt, eine Immobilie für das HRM zu finden, streubte er sich zunächst gar wie ein kleines Kind, wenn es zum ersten Mal eine komplizierte Rechenaufgabe lösen soll. Und heute? Schaut selbst! :-) Als wäre es nie anders gewesen.
Doch nicht nur das, er kann sich großartigst im Projektmanagement generieren, weil alle die für ihn wichtigen Projekte (Breitband, RIK, HRM) sind von mir detailliert und erfolgreich konzeptioniert und dann auch fördertechnisch zur Bewilligung geführt worden.  Klar ist das meine Aufgabe und klar auch, dass es gut und gerne eine Chefsache wird, das alles umzusetzen. Gar nicht klar aber der Dank dafür! Diese besonders höfliche Beandlung. Ein Akt der Höflichkeiten!
Ein Akt? Ach was, es ist ein ganzer Reigen von ausgesprochenen Höflichkeitsakten, die sich darin zum Ausdruck bringen, dass er ungeniert und dreist, wie so ein Kuckuckskind nun einmal ist, so tut, als sei er derjenige, der das alles in die Wege geleitet hat und mich zur selben Zeit ins berufliche Abseits schiebt, weil er einen politischen Auftrag zu erfüllen hat. Diese Kombination ist es, über die ich hier als Akt der Höflichkeiten schwadroniere. Sich als derjenige zu kaprizieren, der scheinbar das alles in die Wege leitete, das ist schon frech. So zu tun, als sei man geradezu geboren für diese Aufgabenstellung, ok, darf und kann man alles noch akzeptieren. Mich aber dann obsolet zu stellen, das ist schlicht fies.
Ok, ich habe das zu akzeptieren und dennoch lasse ich es mir nicht nehmen, es als Mensch und auch Bürger zu interpretieren. Und es geschehen Dinge, die mich nur mehr wundern, z. B.  was die übermäßigen Ausgabenpositionen angeht, denn schliesslich werden alle Förderprojekte ja auch über alle Maßen mit neuem Personal ausgestattet und ich werde tunlichst mit ausserordentlicher und hoheitlicher Aufmerksamkeit bedacht, indem ich ins Abseits befördert werde. Ich soll mich dem Schicksal ergeben und im Reigen der Höflichkeiten untergehen. Ich fühle mich wirklich geehrt, glaubt mir. Ich empfehle Jedem, das einmal für sich selbst nachzuempfinden. Es ist schon eine besondere Ehre, als Akt der Höflichkeit betrachtet zu werden und dann „abgeschaltet“ zu werden.
Doch das ist hier in diesem Kontext nur ein kleiner Exkurs, den ich wählte, um für mich selbst auch Klarheiten zu bekommen, weshalb ich so behandelt werde, wie es aktuell der Fall ist. Dass ich mir das nicht gefallen lasse, steht ausser Frage und ich werde immerdar gegen alle Schausteller vorgehen, die so tun als hätten sie es voll drauf und die sich auf Kosten anderer als die Besten aller Besten generieren, es aber gar nicht sind. Das war beim Verwunderlichten und dem Paläon so, das ist beim Kuckucksheime bauen und nutzen so, und es wird noch einige Jahre andauern, dass ich inhaltlich kritisch vorgehe und mich niemals vor Unwahrheiten, falschen Vorgaben und vermeintlichen Plagiaterien beuge und mich damit abfinde und seien sie noch so höfliche Akte einer besonderen Aufmerksamkeit.

So, zurück zur Ausgangssituation.

Ich nehme es in diesem kleinen Beitrag gleich vorweg, um allen Kritiker*innen meiner Ausführlichkeiten hier klar zu signalisieren, was ich im meinem tiefsten Inneren von solchen Fragestellungen an die lokalen Machtnetze halte.
Es könnte sich um Blasphemie handeln!?
Also die Fragestellung alleine könnte je nach Blickwinkel schon pure Blasphemie sein. Erst recht aber die Antwort auf die Fragestellungen.
Ups. Moment einmal. Ich ordne es neu und fange von vorne an.
Blasphemie hat nichts mit Blasen zu tun, weder Seifen- noch Luftblasen noch sonstiges Blasen. Vielmehr bezeichnet es das Verhöhnen oder Verfluchen bestimmter Glaubensinhalte einer Religion oder eines  weltanschaulichen Bekenntnisses. Und solche Fragestellungen wie die, um die es hier geht, aber erst recht die dazugehörigen Antworten sind meiner unwichtigen Meinung nach potenziell blasphemisch. Warum, das erläutere ich im Folgenden.

Zwischenspiel: Nun könnte man ja hoffen, dass wenn sich zwei Blasphemisten treffen, vielleicht sogar auf der Mitte ihrer jeweiligen Verballhornung der jeweils anderen Seite, dann heben sich die jeweiligen Intentionen auf?! Das wäre es doch, oder?! Blasphemisten aller Welt, trefft euch auf der Mitte eurer jeweils als zentral und richtig, gottgefällig, gesellschaftskonform oder sonst wie interpretierbaren Meinungsbilder und es heben sich eure jeweiligen gegenseitigen Verachtungen auf! Leicht gesagt und doch sehr schwer getan, denn es setzt eines grundlegend voraus, man muss aus seinem eigenen intellektuellen Gefängnis ausbrechen und von der eigenen, meist hohen Anschauung herunterkommen und mit den Augen des Gegenübers sehen lernen. Schwere Kost! Ganz schwere Kost!
Mit dem eigenen Gefängnis meine ich die mentale Beschränkung, die sich jeder selbst im Laufe seines intellektuellen Daseins ein- und errichtet hat und die so fest und undurchdringlich werden kann, dass jedwede andere Meinung und Darlegung unmittelbar als Blasphemie deklariert wird, wird sie doch zur Gefahr der eigenen Show des Allwissenden, Allmächtigen, des Alles und Jedes Manipulierenden.
Und wenn sich zwei der Blasphemie bezichtigen oder der eine den anderen (häufiger – aber das ist eine vielleicht unrichtige Beobachtung aus meiner eigenen Gefängniszelle –  sind es männliche Menschenwesen, die sich selbst mehr verehren als irgendjemand anderen), dann kann daraus durchaus eine blutige Auseinandersetzung werden. Das belegen millionenfache, historisch dokumentierte oder später rekapitulierte Vorgänge, in denen die eine Seite der anderen Blasphemie vorwarf und dann, je nach Gesellschaftssystem und seiner Repressionsinstrumente millionenfach gewaltsamen Tod von Mitmenschen herbeiführten. Immer im Grundton der Richtigkeit und Gesetzmäßigkeit des jeweiligen umgebenden Rechtssystems, wohlgemerkt. Geradezu exemplarisch sind die Inquisitionsprozesse, die auf der Grundlage des sog. Hexenhammers abgearbeitet wurden, von Männern! Oder die berühmten Prozessaussagen des Richters Freisler, der eigenhändig über 2.000 sog. „Reichsgegner“ dem gewaltsamen Tode zuführte und zuvor lautstark der Blasphemie bezichtigte und mit seinen „Gefängnisregeln“ überführte. Auch ein Mann, und was für einer! So ein richtiger Kerl!
Und neuerdings, es gibt auch ganz aktuelle Beispiele, da taucht in den U S und A ein Trump auf, der dieselben Charakteristika auszuweisen hat, wie hunderte großer und vermeintlicher Tyrannen-Vorbilder in der Geschichte vor ihm. Man vergnüge sich dazu mit einer recht neuen Veröffentlichung eines T.Snyder „Über Tyrannei: 20 Lektionen für den Widerstand“. Wenn ihr euch das zu Gemüte führt, dann werden euch ggf. meine eigenen Darlegungen etwas nachvollziehbarer. Tyrannei ist inzwischen allgegenwärtig. Mal vollzieht sie sich im Stillen, mal ist sie laut, plakativ, drohend und nicht mehr zu übersehen. Doch eines ist sie immer ganz sicher: sie zerstört friedfertige und friedliche Solidargemeinschaften, separatisiert und sequentiert Gesellschaften und führt mit freundlicher Regelmässigkeit in ein Desaster.
Ich habe nur zwei Beispiele ausgewählt, um grob zu skizzieren, was passiert, wenn die eine Seite der anderen Blasphemie vorhält und was in der Folge geschehen kann, wenn die eine Seite gerade das Sagen hat. Und by the way – alles Resultate völlig verkorkster und psychotischer Vorgänge mentaler Zerebralstrukturen, männlicher wohlgemerkt, die ich gerade weiter oben als selbstgemachte Gefängnisse beschrieben habe, und die ganz und gar nicht für wahr genommen werden müssen und dennoch existent sind und waren. Denn das Problem der Benennung solcher, meist männlicher Wahnvorstellungen, ist das, dass sie dazu neigen, die gesamte Gesellschaft zu okkupieren und dann ein System der Kontrolle, Überwachung und Gehirnwäsche etablieren, das selbst den Ansatz von Kritik als kriminell und gesellschaftsschädigend darstellt und die sich daraus ableitende Verfolgung und Vernichtung Andersdenkender durch diese Befundung nach und nach Weg bahnt und  legalisiert wird. Also so ähnlich wie gerade ganz aktuell die debattierten neuen Polizeigesetze. Du siehst, Du musst gar nicht groß nachdenken, es ist inzwischen wieder zum gesellschaftlichen Alltag geworden und Du brauchst noch nicht einmal in der Geschichte wühlen. Nein, ganz aktuell kannst du fündig werden.
Wohl aber kannst Du diese Abläufe inhaltlich überprüfen und Dir dann Deine eigenen Gedanken dazu machen, nicht wahr? Ok, tue es lieber nicht, denn Du wirst sehr schnell spüren, dass der aktuelle Neusprech Fuss fasst und es könnte sein, dass auch Du dann eine große Menge besonderer Akte der Höflichkeiten erlebst, so wie es mir seit sieben Jahren bis heute ergeht.
Als Quintessenz möchte ich Dich anregen, Dir eingehende Gedanken dazu zu machen, ob Du vielleicht erkennst, dass die Illusion Deiner eigenen und adaptierten Gedankenwelt auf eine schiefe Bahn geraten ist, wenn Du vielleicht sogar beginnst, andere Menschen aus anderen Ländern, mit einer anderen Hautfarbe, einem anderen Glauben, einer anderen politischen Einstellung als „überflüssig“, „die Unwahrheit verbreitend“ oder gar nur als „störende Elemente“ bezeichnest und die Dich in Folge dessen „richtig kennenlernen“ sollen. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass es richtige A-Geigen gibt, doch diese sind in allen gesellschaftlichen Bereichen zu finden und müssen demzufolge auch in allen gesellschaftlichen Bereichen bekämpft werden.
Oder gereicht Deine Gedankenwelt bereits dazu, schlicht Andersdenkende mit „Akten der Höflichkeiten“ zu versehen, nur weil du einen vermeintlichen Auftrage erfüllen möchtest, damit Deine Karriere gesichert wird?! Sitzt Du gar in irgendeinem sog. demokratisch legitimierten Zirkel, wie zum Beispiel einem Kommunalparlament, und hebst einfach die Hand oder eben gerade nicht, wenn Akte der Höflichkeiten zu legitimieren sind?! Oder initiierst Du sie gar selbst, indem Du hinter der Hand und in verstaubten Hinterzimmern zu Zirkeln gehörst, die gar nicht erst offizielle BEschlüsse anbahnen sondern sich absprechen, um andere zu verunglimpfen, deren Karrieren zu zerstören und gesellschaftlich auszugrenzen?! Aufpassen! Tue es Dir nicht an, denn Du wirst eines schönen Tages am eigenen Geiste erleben und vor allem spüren, was Du anderen mit diesen Akten der Höflichkeiten angetan hast. Sollte Dir das wumpe sein, was ich durchaus nachvollziehen kann, denn dieser Akt der nachsterblichen Erlebnisse ist nicht jedem geläufig, dann handle in vollem Besitze Deiner geistigen Kräfte wie Du möchtest. Aber sage niemals, ich hätte Dich nicht darauf hingewiesen, dass jede einzelne Deiner Handlungen, die guten wie die schlechten, Konsequenzen für Dich ganz persönlich haben werden, ok?!

Gut, so viel zu den Irritationen der jeweiligen Weltanschauung und den sich daraus ableitenden Aberationen und sich ergebendem Leid für die jeweils Betroffenen.  Darauf will ich hier nicht weiter eingehen, obwohl das Thema zu vertiefen, sicherlich eine hoch interessante  Angelegenheit ist, zumindest intellektuell betrachtet, denn alles was Du und ich tun, wirklich alles, wird wie in einem Buch niedergeschrieben und somit festgehalten und wir haben die Ehre, sie als einen Akt der Höflichkeit uns selbst gegenüber eines Tages erneut zu lesen oder vorgelesen zu bekommen, ob wir das nun schön finden oder auch nicht. Ich habe an anderer Stelle bereits einen Essay zu den Wahrheiten meines Daseins verfasst. Dort findest Du bei Interesse mehr zu den möglichen Konsequenzen solcher Handlungsszenarien.

U.a. fragte also der betreffende Kreistagspolitiker danach, ob der amtierende sich selbst am liebsten reden Hörende, nennen wir ihn hier in diesem Kontext den Landrat, seinen 60. Geburtstag im repräsentativen ehemaligen Universitätsgebäude der historischen Universität gar auf Steuerzahlers Kosten gefeiert habe?

Die Frage ist wirklich ganz und gar nicht belanglos oder abwegig, da z. B. die vom Kreisparlament beschlossenen Vermietungsregelwerke und dazugehörige Mietzinstabellen für eine etwaige Nutzung des Etablissements einzuhalten für normal Sterbliche oder auch normale Bedienstete – also das Fussvolk – reichlich zeitaufwenig und zudem kostenträchtig sind. Einst war das Juleum, so der Name dieser Destination, relativ einfach für eine funktionsbedingte Nutzung seitens der Orga-Einheiten der Kreisverwaltung oder sogar Aussenstehende anzufragen, zu genehmigen  und die angefragte Nutzung bewilligt zu bekommen. Ja, es gab Zeiten, da durften Bürger und oder gesellschaftliche Institutionen das Juleum mieten, um eigene Veranstaltungen durchzuführen. Doch dann kam die Kreispolitik irgendwann in den ersten Monaten nachdem der SPD-Heilsbringer 2011 die Landratswahl gewonnen hatte. Erinnern Sie sich an diesen Heilsbringer? Er war derjenige, der gekonnt opportunistisch und sublim die damalige Strömung der Errichtung des Paläon für seine eigene Karriere nutzte. Ich berichtete bereits damals, dass es ein Schmarr´n ist, denn die prognostizierten Besucherzahlen waren schlicht utopisch, aber egal. Also, diese damalige Kreispolitik zog einen Riegel für diese einfache Nutzungsbeantragung des Juleums vor, indem sie ein Verfahrenswerk (natürlich unter der Zuhilfenahme einschlägig erfahrener Reichsbedenkenträgerschaften innerhalb des Verwaltungskonstruktes) schufen, das seinesgleichen sucht. Und als dann die Partei der AFD das Juleum für eine Parteiveranstaltung mieten wollte, da lief beim Eigentümer anscheinend das Fass vollends über. Flugs wurde 2016 ein weiterer Passus in das Regelwerk eingefügt, der da lautete, dass dieses Gebäude und seine Aula nur für Veranstaltungen verwendet werden dürfen, die einen klaren Bezug zur Verwaltung und damit den politisch zu steuernden Interessen des Landkreises haben müssen.
Ergebnis ist: nun kann es schon einmal mehrere Wochen dauern bis alle zu beteiligenden Stellen ihr „Go“ gegeben haben. Warum einfach, wenn es auch komplizierter geht?! Was zuvor einfach war und eine Woche dauerte, das ist jetzt unter Beteiligung von mind. 10 verschiedenen Funktionseinheiten eine Angelegenheit von vielen Wochen. Und wie o.a. seit 2016 haben dann die damals politisch Verantwortlichen aus Angst vor einer Partei im demokratischen Spektrum – oder war es einfach Hass? – dafür Sorge getragen, dass bei jeder Vermietung zunächst einmal zu prüfen ist, ob es ein Interesses des Landkreises Helmstedt gibt. Und wer sanktioniert bzw. erlaubt es? Richtig, letzten Endes der Landrat selbst. Ist es nicht herrschaftlich herrlich? Klar, da gibt es auch noch einen Ausschuss. Oh, großes Kino! Ups, nein,  GROKO-Kino. Doppelte Böden waren schon immer besser. Dennoch legitim, denn jetzt kann niemand mehr einen Nutzungsantrag stellen, der nicht vollständig kontrollierbar, will sagen, absagbar wäre ohne grosses Tamtam.

Kurz zum Inhaltlichen: Will also ein Zuständigkeitsbereich im hochwürdigsten Umfelde administrativer Schreibtischmacht…nein…im von vor sublimer Andienung gekennzeichneten Lusthöhlenetablissement (oh weia – Blasphemie!) …nein, auch nicht…also in der Kreisverwaltung…jetzt passt es…verzeiht mir diese Ausrutscher, also will uws. usw. eine  dienstliche Veranstaltung durchführen, so durchläuft diese Anfrage schnell mal ein Verfahren unter Beteiligung mehrerer  Dienststellen (s.o.), um das Ansinnen gemäß aller Auflagen und Regeln zu prüfen, um dann natürlich auch für die jeweilige Mietdauer einen entsprechenden Mietzins zu verlangen, was noch viel kompliziertere Folgen zeitigt, weil ja im Zuge der internen Leistungsabrechnung sozusagen die eine Hand etwas in die andere legt. Und das ist richtig kompliziert, weil es wird im Grunde genommen ja nur die eine Zahl zur anderen Stelle verlagert, was dem Götzen der Kostenkontrolle huldigend der ganz große Wurf bei den Dokumentationsgötzenhuldigungen darstellt. Es wird also nicht Geldwert im eigentlichen Sinne transferiert sondern lediglich ein durch eine Zahl gesetzter virtueller Wert innerhalb eines relativ geschlossenen Systems von oben nach unten, von links nach rechts geschoben! Oh ja, ganz großes Kino! Es ist so und so die beste Übung für alle Bediensteten einer öffentlichen Hörigkeitsschule, weil hier unglaublich viele Vorgänge angetriggert werden, die samt und sonders auch ihre Richtigkeit haben müssen, denn wenn später auch nur z. B. 13 Cent fehlen oder falsch gebucht worden sind, das hausinterne Controlling eine entsprechende Sanktionierung anmelden und durchführen wird und ggf. sogar ein Ausschuss sich damit zu beschäftigen hat. Ja, es ist wirklich nicht einfach. Warum sollte es auch?!  Und es ist auch alles notwendig! Sehr notwendig, denn ohne Dokumentation auch des kleinsten Pfurzes und seiner Konsistenzdaten können all die Controllerdienerschaften nicht mehr Sabbern und Geifern, weil eben die interne Leistungsverrechnung ganze Stäbe zu beschäftigen vermag. In der Wirtschaft ist dieses Übel der internen Leistungsverrechnung überwiegend längst wieder abgeschafft worden, denn  es ist eine der dümmsten Veranstaltungen der Controlling-Götzen-Anbetung.

Nun aber kommt´s!

Fatal nur, wenn es Gleichere unter Gleichen gibt, die das gesamte System herzlichst wenig kümmert und die so und so machen, was sie wollen. Und noch übler, wenn ganze Stäbe von Dienerschaften dann geflissentlich wegsehen und sich lieber z. B. einem niedrigwertigsten Give-away widmen, das einer der Diener ggf. unerlaubter Weise entgegengenommen hat. Dann ist man sich nicht zu schade, die ganze Liga von Repressionsinstrumenten aufzufahren, also Staatsanwaltschaft, Büro- und Hausdurchsuchungen und und und. Hoch lebe die Schreibtischherrschaft. Ach wäre sie doch nur insofern gerecht, als sie jeden Fall mit derselben Intensität prüfen und abarbeiten würde! Doch leider ist das nicht immer so.
Man nennt solche Systeme, die von solchen „ich bin der Gleicheste unter den Gleichen-Typen“ okkupiert werden, manipulativ, korrumpiert. Das zur Nomenklatura der Tynranneien. Siehe dazu auch T. Snyder (s.o.).

Kommen wir zurück: Wohlgemerkt, nicht aus einem Akt der Höflichkeit heraus werden solche Verrechnungsszenarien eingerichtet, sondern schlicht und einfach weil Schreibtischherrschaften nichts mehr lieben als geregelte Verfahren und Dokumentationen, um dann entsprechende prüffähige Inhalten nachgehen zu können und last but not least dadurch ja auch eine Daseinsberechtigung bekommen. Da glüht der Stempel, so viel ist sicher. Und manchmal brennen auch ein paar Sicherungen durch. Es soll sogar vorkommen, dass Angestellte suizidale Anwandlungen entwickeln ob der Kompliziertheiten dieses Aktes deutscher Verwaltungsgründlichkeit und weil 13 Cent 13 Cent sind. Und wenn die fehlen, dann ist die Karriere bei den Meisten futsch, zumindest bei denen bis zu bestimmten Besoldungsgruppen.
Also nicht bei Allen, will ich damit sagen. Ich hatte es bereits angemerkt, die Gründlichkeit und Betriebsamkeit hängt ein wenig davon ab, ob z. B.  ein politisches Amt involviert ist. Dann, welcher politischen Farbe es zuordnenbar ist, und ob gar bestimmte Netzwerke bekannt sind, die dieses ggf. involvierte politische Amt zum Schwingen bringen, woraus sich ggf. Konfliktsituationen für das Prüfsystem ergeben könnten. Dieses gilt auch dann, wenn das verwaltungsseitige und durch Gesetze bestimmte Handlungsszenario ggf. absolut nachvollziehbar und ohne Rücksicht auf Posten und Positionen prüft und dann durch die Gleicheren der Gleichen maßgeblich beeinflusst oder gar manipuliert wird. So geschehen z. B. bei Steuerfahndern der hessischen Landesregierung vor einigen Jahren. Sie fanden sog. wirklich dicke Fische bei ihren Prüfungen und wurden dann durch die Gleicheren unter den Gleichen ins berufliche Abseits verbannt. Das ist keine Ausnahme sondern passiert immer wieder. Späterhin verdingte sich der dies veranlassende ehemalige Ministerpräsident dann bei einem Baukonzern und arbeitete diesen dann in reinstem Gewissen in Grund und Boden. Ausgleichende Gerechtigkeit? Vielleicht!?
Politische oder eben durch sublimste, subversiveste Andienung erreichte Ämter sind solche Ämter, die nach dem Verständnis der Auserwählten qua „Gottes Gnade“ oder – und das ist dem fast gleichzusetzen – durch Schmierenkomödien, Schleimspurverlegungen, Klingelspiele oder schlicht durch das – wohlgemerkt bildliche – Hinhalten des Allerwertesten ermöglicht wurden. Folgerichtig finden wir diese Spezies dann auch immer in Handlungsszenarien, die durchaus mittelalterlich klerikal geprägten Strukturen ähneln; männlichen Strukturen wohlgemerkt. Es hat sich vermeintlich seit dem frühen Mittelalter kaum etwas geändert in unserem Land. Ist das jetzt Blasphemie oder ist es Ausdruck meiner depressiv induzierten Traurigkeit, die sich qua Worten hier gerade den Weg bahnt?!?
Betrachtet es einmal selbst! Aber bitte wachen Geistes! Wenn also ein Regelwerk, so sinnvoll oder sinnlos es sein mag, nicht mehr angewendet wird, weil es ungeschriebene „Ausnahmen“ gibt, dann ist dieses Regelwerk rein proklamatorisch. Wenn es dann zudem noch selektiv angewandt wird, weil die ungeschriebenen Ausnahmen möglich sind, dann ist es korrumpiert. Und wenn jemand das dann von Aussen her kritisiert, und die Antwort plötzlich so Bezeichnungen wie „Akt der Höflichkeit“ als Begründung anführt, dann sind wir längst in einem durch und durch zerrütteten System angelangt, wobei ich ehrlich sagen muss, dass eine Kritik an dem okkupierten System der Akte der Höflichkeiten mir durchaus sympathischer ist, denn hier dürfte der Beweggrund ethischer sein als bei der Antwort des Systems der Akte der Höflichkeiten, was sich mit einer solchen Antwort ja, wie ich gerade ausführte, bereits als korrumpiert generiert zeigt, oder wie seht ihr das? Gut, man kann auch einfach nur die Klappe halten, sich anpassen und einfach im Spiel der Übelkeiten mitspielen und seine Karriere machen. Opportunistisch eben. Und selbst wenn Psychopathen an der Macht sind, die keinerlei Gefühlswelt aufzuweisen haben, und nur sich und ihre verquaste Karriere im Sinn haben, selbst dann mag die Stillhaltetaktik zielführend sein. Was schreibe ich hier? Soll doch einjeder machen, was ihm gefällt. Bei mir gibt es da eben einfach Schmerzgrenzen, die u.a. daher rühren, dass sich meine Gefühlswelt dann zu sträuben beginnt, wo ich zur Kenntnis nehmen muss, dass Menschen fies manipuliert und sogar ausgenutzt werden, ohne sich dagegen verwehren zu können.

Diese eben genannten pseudoklerikalen Strukturen sind ein eigenes Thema, doch es gibt dem sehr ähnliche Systeme, auch in Kreisverwaltungen. Manchmal, nicht immer. Auffällig ist für mich nur, dass sich diese pseudoklerikalen und eindeutig nachweisbar sogar personifizierten Ereignisse ähnlich denen in der Kirche sind, also der männlicherseits okkupierten Kirche. Ist es nicht auffällig, dass die Würdenträgerschaften, wie auch immer sie sich zur vermeintlichen Würde hingearbeitet haben, kaum sind sie in Amt und Würden, oftmals völlig losgelöst und machtbewusst (oder eher machtgeil) ihr Wirken und Schaffen als von Gott gegebene Selbstverständlichkeit betrachten?! Das kann soweit reichen, wie z. B. in unserem Land, dass sie sich eine eigene Gerichtsbarkeit schaffen und die Steuern auch nicht selbst eintreiben. Ja wirklich! Es ist genau  so. Somit verwundert es kaum, dass sich die Würdenträger als direkte Abkömmlinge himmlischer Gefilde interpretieren und folglich für unantastbar halten. Denken sie!
Können sie denken, denn es ist zigtausendfach bewiesen, dass es nach diesem hier beschriebenen Muster abläuft und gesellschaftlich so gut wie nie sanktioniert wird, eben weil sich dieser männliche Machtapparat gekonnt abisoliert hat und seine Repressionsinstrumentarien (z. B. und u.a. Verunglimpfung, sublime „Empfehlungen“ wie z. B. „meinen Sie, dass das die richtige Stellenbesetzung ist?!“, u.ä.) gekonnt einsetzt, um das störende Element und den Stein eines noch so kleinen Anstosses zu eliminieren. Und diese ach so göttlichen Vertretungen auf unserer unschuldigen Erde mögen zudem noch häufiger als man für gemeinhin denkt, kleine Jungs, weil nach deren Verständnis diese kleinen Ärsche ja schliesslich geboren wurden, um ihnen zu Diensten zu sein. Denken sie! Können sie denken, denn sie haben ja nichts zu befürchten. Hat doch einen richtigen Charme, oder nicht?! Ja, hat es! Den Charme der Bourgeoisie, so bezeichnete es einst ein kritisch-genialer Filmemacher. Und dieses Institution hat zum Glück auch Aufrichtige aufzuweisen, doch die haben einen ganz schweren Weg vor sich. Dennoch gibt es sie und das will ich hier auch ganz deutlich hervorheben. Korrumpierte Machtsysteme sind ganz schrecklich, weil sie jedewede friedliche Gemeinschaft auszuhöhlen in der Lage sind. Doch alle diese Systeme haben auch die Aufrichtigen, Ehrlichen und Unnachgiebigen, von denen man für gewöhnlich weniger hört, weil es z. B. unsere sog. freie Presse kaum interessiert, weil es ja kein Skandal ist. Und selbst bei der sog. freien Presse finden wir dasselbe Muster von Aufrichtigen und Proklamatischen, zumindest bei der TAZ und dem Spiegel, denn diese lese ich seit Jahrzehnten und erlaube mir, dort eine Einschätzung vornehmen zu können.
Ich verweise in diesem Kontext auch gerne auf einen Eugen Drewermann, der das System des Zölibats eingehend untersucht hat und dessen Veröffentlichung homoerotischer Ausrichtung zölibatär lebender Menschenwesen bis heute vom Papst und seiner Enddarmreinigungsgemeinschaft auf den sog. Index gehievt wurde, damit diese sehr spezialisierte Literatur eben nicht jedem zugänglich ist. Zudem wurde ihm sein Lehramt entzogen. Irgendwie sind wir uns ähnlich, dieser Eugen und ich. Also, nicht dass ihr denkt, ich könnte diesem Drewermann intellektuell auch nur ansatzweise das Wasser reichen, doch in der Sache sind wir uns ähnlich. Er wagte es, mit Veröffentlichungen auf eine Sache hinzuweisen und unterlegte das wissenschaftlich und sehr genau hinsehend, und -? Ja, und er wird gedisst, gemobbt, verunglimpft und es wird ihm das Leben schwer gemacht. Genau darin sind wir uns sehr ähnlich, denn ich wage es, die Akte der Höflichkeiten zu kritisieren, ich wage es, Projekte zu kritisieren und das Ergebnis ist dasselbe wie bei Drewermann. Man betrachtete es als einen Akt der Höflichkeit, solchen Menschen die berufliche Zukunft zu verbauen und sie ins gesellschaftliche Abseits zu stellen. Und ich erlebe es tagtäglich, diesen besonderen Akt der Höflichkeit!

Perfiderweise sind es nicht alleine die obersten Würdenträger, die zur Gefahr für ein Gemeinwesen und sein friedliches Miteinander werden können. Nein, es sind sehr viel häufiger die, die seiner Herrlichkeit auf Erden den Enddarm reinigen. Also die ganzen Nutzniesser, Trittbrettfahrer, andienenden Kleingeister, die sich mit den Akten der Höflichkeiten identifizieren und sich darin kaprizieren, das Heil der Akte der Höflichkeiten zu ihrem Götzen zu machen und folglich kollaborieren. Aus der Sicht eines solchen Profiopportunisten ist es geradezu eine Existenzfrage, denn schliesslich darf nicht jeder den Enddarm von seiner Hochwohlgeboren reinigen. Dieses System der Kollaboration kennen wir aus vielen partiarchalisch verquasten „Herr“schaftssystemen und es macht eigentlich nichts aus, welchen Akt der Höflichkeit sie als Götzen verehren, denn im grundlegenden Prinzipienmuster sind sie sich sehr sehr ähnlich. Kollaboration und den diese verursachender Opportunismus sind ein typisches säugetierhaftes Verhalten. Ach was sage ich, nein, selbst Schleimtiere sind Opportunisten. Kollaboration und Opportunismus sind ein universelles evolutionäres Programm. Und das einfach deswegen, weil es immer besser ist, mit möglichst wenig energetischem Aufwand, satt zu werden und sich zu vermehren. So simpel ist das. Und so überaus erfolgreich! Es wundert uns also nicht, dass von der schleimigsten Amöbe bis zum Homo sapiens sapiens dieses vermeintlich hervorragende Programm sich selbst verwirklicht und stets verfeinert, oder? Und wenn wir schon von Auswahl sprechen, die Kolonne der Enddarmreinigungsbeauftragten und Enddarmreinigungsdurchführenden ist einem der kompliziertesten Auswahlverfahren unterworfen, denn schliesslich bedarf es bei dieser hochpeinlichen und hoheitlichen Aufgabenstellung einer Standfestigkeit, selbst die größte Scheisse noch mit einem Lächeln und einem herzlich aufrichtigen Danke Master abzulecken, was zugegebenermaßen nur ganz spezielle Persönlichkeitsstrukturen zu Leisten in der Lage sind. Deshalb ja das Auswahlverfahren, nicht wahr?! Auswahlverfahren als solches haben nachweislich ihre eigene Entwicklung und es gibt Muster, die über alle konfessionellen, politischen und ethischen Grenzen hinweg, also universell, erkennbar sind. Ein sehr interessante Materie, finde ich. Denken wir doch an die hochpeinliche Auswahl in politischen Parteien, dem Militär, der Polizei, den staatlichen Institutionen, der Kirche, den Geheimdiensten, in Kreisverwaltungen und und und.

Zurück zum Vorgang.

Die Vereinfachung bestimmter Vorgänge gerade rekapitulierend, erkennen wir,  dass wenn aus einem Akt der Höflichkeit heraus, eine demokratisch legitimierte – also vermeintlich einzig und alleine qua göttlicher Fügung ausgewählte – Führungspersönlichkeit gedenkt, sich und ihren Geburtstag „standesgemäß“ zu zelebrieren, es diese Vorgehensweise begründende Enddarmreinigungsbeauftragte gibt, die das wortreich begründend darlegen können. Wozu sind sie auch sonst da?!

Aus diesem Akt der Höflichkeit gegenüber seinem Wahlvolk und deren wie auch immer zustande gekommenen Delegiertenschaften – die Enddarmbeauftragten bitte nicht vergessen – heraus, findet auch eine höfliche oder sollte ich „höfische“ Prüfung des Vorhabens statt, doch die ist interessanterweise viel weniger umfangreich, weil ja ein Akt der Höflichkeit, der das gesamte Prüfszenario erheblich und spürbar abzukürzen in der Lage ist. Höflichkeiten und insbesondere deren Akte können sehr sehr kurz sein, vor allem wenn es ums sonst sehr intensive Prüfvorgänge geht. Sie brauchen das alles nicht. Das dürfte der Schlüssel zur Kürze der dann getätigten Aussagen auf geradezu blasphemische Fragestellungen sein. ES ist eben einfach so! L´etat c´est moi! Da kann man auch einfach Antworten ganz weglassen.

Wir bekommen also nach all dem Dargelegten, den Eindruck,  dass es ein Akt der Höflichkeit ist, ein ansonsten geradezu sanktural versiegeltes öffentliches Gebäude selbstverständlich kostenfrei und ganz sublim und allerhöflichst ohne jedwedes, sonst übliches Prüfverfahren zur Verfügung zu stellen. Dass dieser Akt selektiv ist, mag ein weiteres Kennzeichen besonderer Höflichkeiten darstellen, denn Höflichkeiten sind nun wirklich nicht für jeden da, weisen sie doch nur Achtung und Respekt für eine ganz besondere Klientel auf und, ja und verkürzen sie doch jedes sonst übliche Prüfverfahren und dazugehörige Verwaltungsakte, wie z. B. einen Kostenbescheid.
Damit nicht genug, Akte der Höflichkeiten bedingen gewisse Zuarbeitsfunktionen. Allein schon um den Auserlesenen, BEsonderen in seiner Auslese und seiner Einzigartigkeit zu huldigen und damit herauszustellen, wie ganz besonders dieser welcher ist, werden sonstige Fachkräfte des Fussvolkes, also aus der Masse an Andienenden zu neuen Funktionen bestimmt, denn schliesslich hat man Untergebene ja auch, um sie als Lakaien, Luftwedler u.ä. einzusetzen zu können. Sonst wird peinlichst genau darauf geachtet, wer denn für was zuständig ist, doch es gibt eben auch Akte der Höflichkeiten, die das gesamte Zuständigkeitssystem, was ja durchaus seine Berechtigung in einer funktionierenden Verwaltung hat, zu einer Art Ordonanz-System umzumodeln, gerade so, wie es dem hohen „Herrn“ und seinen Ansprüchen eben geneigt sein soll.
Um die Unkosten für das Event, den Akt eines Jubiläums, was auch immer, findet in den hier beschriebenen Strukturen etwas aussergewöhnliches statt, was wir aus allen entglittenen „Herren“-Gesellschaften auf dieser, unserer schönen Weltkugel finden. Wer teilnehmen möchte am Akt der Höflichkeit wird um Spenden gebeten, sozusagen als Akt der Huldigung beim Akt der Höflichkeit. Wie sublim, ja fast verwegen! Also für diesen Akt der Höflichkeit können Geladene gerne spenden oder sagen wir so, man setzt es ungesagt und ungeschrieben einfach voraus.
Das hat zwei Gründe: 1. man kann gleich  Einnahmen verbuchen und so findet, wenn auch auf Umwegen, ein monetärer Ausgleich für den vorherigen Akt der Höflichkeit statt. Wie genial ist das denn? Fast klerikal, oder nicht? Also, Sie zahlen Kirchensteuer?! Ok, dann gehen Sie zur Zelebrierung göttlicher Botschaften und dann spenden Sie noch? Na? Erkannt?! Das nennt man in bestimmten Denkbereichen eine satte Doppelförderung. Wie genial, wenn sie sich dabei noch gut und ganz im Schoße des Geistlichen befinden und sich opportunistisch wie wir alle nun einmal sind, den Segen des Göttlichen erhoffend mit diesem korrumpierten System abfinden und es ggf. mit Leib und Leben verteidigen. Frei nach dem Motto „Gott will es!“. Grosses Kino, oder nicht? Und denken Sie mal nicht, dass das nur die Kirche könnte! Im Gegenteil, für ein Frühstück mit einigen Machthabern zahlen Lobbyisten gerne hunderttausende Euro und das auch in Deutschland. Vom Prinzip ist sich das sehr ähnlich.
2. Die „Spendenbereitschaft“ ist umso größer, je mehr der Akt der Huldigung als Höflichkeit deklariert zu einer etwaigen Verbesserung des Teilnehmenden führen könnte. Will sagen, je mehr Du Dir erhoffst, desto größer der „Spendenbeitrag“. Sowohl Kirchen wie auch ähnlich organisierte Institutionen verstehen es aufs Vortrefflichste, Dir ein gutes Gefühl zu geben. Da reicht vom Handküsschen irgendeines farbig und wertvoll Verkleideten, über das Bruderküsschen eine Oberwichtigst bis hin zum geneigten Lächeln und dem kurzen Nicken eines Alfas. Und immer geht es um Schutz, also ähnlich wie bei den mafiösen Strukturen. Da geht es auch immer um Schutz, oder habe ich da etwas falsch verstanden?

Wohlgemerkt, ich verstärke es hier noch einmal, das ist eine Kritik meinerseits an dem Blasphemisten! Ich gebe es hier nur wieder, um euch vor Augen zu führen, was Blasphemie genau ist! Es ist eine seitens der Machtsstrukturen speziell benannte Kritik am gegebenen Führungsprinzip!  Und das ist auch Gott gewollt! Was sonst? Irgendwer muss doch die Masse ausnutzen und parasitär aussaugen. Wenn man dabei ein System erfindet, dass diese Masse noch dankbar sein lässt, dann ist das aus evolutionärer Sicht ein ganz großer Wurf. Und all jene, die das kritisieren sind nun einmal Blasphemisten….

Sie spüren beim Lesen dieses Essays, dass ich die Fragestellung des blasphemisch veranlagten Kreistagspolitikers und die darauf erfolgten Antworten zumindest teilweise mit einem Lächeln goutiere, denn ich empfinde es als wahrhaftig gotteslästerlich, solche hochpeinlichen Fragen an die amtierenden Hoheiten zu stellen und deshalb auch völlig abwegig,  aus meinen Zeilen jedewede Form von Kritik abzuleiten. Und wenn Kritik, dann doch aber bitte nur an diesem blasphemischen Fragensteller und nicht etwa an den Hochwohlgeborenen und Selbstherrlichkeiten. Um Gottes Willen, niemals! Oder doch?!?

Und ich kann nur die Stellungnahme des ersten Kreisrates als lesenswertes Pamphlet eines Aktes der Höflichkeit proklamieren. Konstatiert er doch eben da, dass jedwede Veranstaltung und Durchführung von Empfängen im „üblichen und angemessenen Rahmen“ ein Geschäft der laufenden Verwaltung darstelle und es folglich keinerlei Beschlüsse noch Prüfverfahren bedarf, da die alleine Zuständigkeit seiner gottgleichen Organschaft des Landrats obliegt.
Das erinnert in seiner das Patriarchat verherrlichenden Grundstimmung an Geschehnisse wie u.a. im Dritten Reich. Ich sagte u.a.! Ihr könnt jedes „herr“schaftliche Obrigkeitssystem wählen, die Muster sind häugiger als zufällig immer wieder dieselben. Nehmen wir also jetzt als Beispiel das Dritte Reich. Da war die Argumentation recht ähnlich! Die VErfolgung, gesellschaftliche Obsoletstellung und spätere Deportation von Juden, Zigeunern, Linken, Schwulen, Lesben, Nichtangepassten war, wie auch anders, eine „Sache der laufenden Verwaltung“ und geschah im „angemessenen und üblichen Rahmen“ und gab dem ganzen einen legalen Touch, der allgemeingesellschaftlich akzeptiert wurde und die Ausführenden sozusagen von jedem Schuldverdacht freisprach. Dachten sie zumindestens, denn es zeigte sich in den der Naziherrschaft folgenden Gerichtsverfahren sehr deutlich, dass die Delinquenten im Brustton  weltbester Trittbrettfahrergemeinden verlautbaren liessen: Wir haben doch nur Befehle ausgeführt! Richtig! Deswegen wurden z. B. auch die gesamten Gefolgschaften im juristischen, administrativen, exekutiven Bereich nicht oder kaum belangt, deswegen auch wurden spätere Eingaben der Kirche ernst genommen, Verurteilte der Naziherrschaft doch bitte schön wieder zu begnadigen, denn sie hätten doch nur das Geschäft der laufenden Verwaltung ausgeführt. Nicht mehr und nicht weniger. Alles im üblichen und angemessenen Rahmen!  Jawohl! Alles Akte der Höflichkeiten!

Und es ist alleine dieser den Göttern Gleiche, dieser Lorbeerbekränzte, seiner Einzigartigkeit und vollendeten Erscheinung wegen auch seine Hoheitlichkeit zu Benennende, der darüber entscheidet, dass ein ansonsten kaum zugängliches öffentliches Gebäude für das Zelebrieren seiner Göttlichkeit und irdischen Inkarnation auf Erden selbstverständlich für lau zur Verfügung gestellt wird. Und all die Lakeien und sublim Andienenden dürften es natürlich als ganz besondere Ehre sehen, wohlgemerkt aber bezahlte Ehre, also von Steuergeldern entlohnte Dienerschaft seiner Allerhöflichkeit verstehen, an so einem Tag den Auserwählten den Kaffeeschaum vom Barte zu putzen. Jawohl!  Und wehe, wenn nicht. Ich denke, dass ein gestrenges Wort dieses Lorbeeren Bekränzten schon ausreicht, dass sie freiwilligst den Hintern hoch zum Himmel gestreckt (nackt.. wie denn sonst?!) und das Haupt zutiefst gesenkt still verharrend, ihre gottgefällige Höflichkeitsstrafe empfangen. Als Akt der Höflichkeit! Versteht sich doch von alleine, nicht wahr?! Da schliesst sich der Kreis zu den homoerektil induzierten  Gewandungsausstülpungen manch klerikalen Umfeldes. Und erst recht schliesst sich der Kreis, wenn wir uns darauf besinnen, dass es doch letzten Endes immer ein Akt der Höflichkeit ist, nicht wahr? Ganz gleich, was und wo und wie und wann. Ein Akt der Höflichkeit! Auch wenn es schmerzt, das ist unwichtig!

Also, dem Fragestellenden sei vielleicht verziehen, indem er seine obrigkeitslästerliche Vorgehensweise bei Wasser und Brot abarbeiten könnte, dem Antwortenden sei sicherlich klare Unterstützung für seine Beantwortung zu signalisieren, denn sie zeigt auf ganz hervorragende Weise und vor allem Deutlichkeit an, fick ´Dich Du Blasphemist. Und sei froh, dass ich Dich nicht teeren und federn lasse und Dich danach den Schweinen zum  Fraß vorwerfe! Schliesslich war es ein schönes Geburtstagsfest und es steht ausserhalb jedweder völkischen Kritik, die euch weder zusteht, noch dass ihr irgendein Recht dazu habt. Kniet gefälligst nieder und zeigt ihm, dem Besten aller Schönsten, als Akt der Höflichkeit eure Hinterteile. Oder soll ich es euch vormachen?!

Wohl denn, manchmal bin ich selbst irritiert über meine Darlegungen. Sicherlich haben mehrjährige Angriffe und Demoralisierungen  ihre Spuren hinterlassen und vielleicht sind auch erste sklerotische Veränderungen in meiner zerebralen Physis mit verantwortlich, doch eines ist nach wie vor sicher, denke ich: Akte der Höflichkeiten sind und bleiben mir suspekt. Vielleicht auch, weil mir dieselben Leute seit 2011 einen Akt nach dem anderen gewähren und ich immer noch etwas Probleme und Klemmer habe, sie als höflich zu verstehen. Wer weiß das schon genau?

In diesem Sinne, seid gesegnet!

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Joerg Pohl kommentiert. Fügen Sie den permalink zu Ihren Favoriten hinzu.

Kommentare sind geschlossen.