Wissenstransfer – vom Patent zur Serienproduktion – Hemmnisse und Lösungsansätze

Im folgenden Beitrag untersuche ich die Themenbereiche Wissenstransfer, Technologie und Serienproduktion. Diese Themen finde ich deshalb interessant, da wir es in Deutschland ja immer wieder hinbekommen, sehr gute Technologien zu entwickeln, sie aber selten bis gar nicht in eine Serienfertigung bekommen. Da muss es doch Gründe für geben, denn warum ist so ein hochentwickeltes Technologieland wie Deutschland nur so selten der Nutzniesser der hier entwickelten Technologiepatente?!?

Ich konzentriere mich bei meinen Darstellungen auf die Mustersuche. Es geht mir also nicht darum, hier einen akademisch astreinen Text hinzulegen, sondern darum einen Versuch zu unternehmen, das Muster der Hinderungsgründe aus meiner Sicht darzustellen.

Beginnen wir in den Jetztzeit, also sagen wir einem Zeitraum von vor gut zehn Jahren bis heute. Die o.a.  Problemsituation ist hinlänglich bekannt und so bestand und besteht ein Lösungsansatz darin, Netzwerke zu initiieren.

Wieviele Netzwerke wurden in Deutschland schon gegründet?! Hunderte oder sind es gar tausende inzwischen?! Seit gut 10 Jahren versucht man, auch mit Hilfe staatlicher Unterstützung, Netzwerke von Unternehmen, von halbstaatlichen und staatlichen Instituionen auf die Beine zu stellen. Das ist nun wahrlich gut gelungen. Es gab einen nachweisbaren, erheblichen Arbeitsplätzezuwachs in diesen Netzwerken, doch Serienproduktionen haben sich daraus interessanterweise wenige bis gar keine entwickelt. Obwohl ich mich in dieser Szene gut auskenne, kann ich jetzt nicht behaupten, dass mir auch nur ein Beispiel einfiele, das eben diesen Anspruch für sich erheben könnte, über eines dieser Netzwerke den vollständigen Zyklus von einer technologischen Entwicklung bis zur Serienproduktion geschafft zu haben.
Dafür wurden aber hunderte neuer Arbeitsplätze geschaffen, die sich mit der Vernetzung als solches und der Vernetzung bestehender Netzwerke beschäftigen. Einziger Nachteil daran ist, dass diese Institutionen fast ausschliesslich von staatlicher Unterstützung leben und sich fatalerweise kaum oder nur in geringem Ausmaß den anfassbaren Produkten widmen. Vielmehr versteht sich ein Großteil dieser Netzwerke als Fördermitteljäger und tun dann mit den Fördermitteln was ?! Richtig! Netzwerke gründen! Netzwerke für Marketing, Netzwerke für Lobbying, Netzwerke für regionale Verkehsprojekte, Netzwerke, um bestimmten Unternehmen ein besseres Standing in der Gesellschaft zu verpassen und um zusätzliche Fördermittel des Staates zu akquirieren und so weiter und so fort.
Eine treibende Kraft für diese Vernetzungseuphorie ist die sogenannte Regionalisierung. Manche MeinungsmacherInnen konstatieren, dass sich gerade die EU gegen die deutsche kommunale Selbstverwaltung wende und Städte und Landkreise gar nicht mehr kenne. Das ist, gelinde ausgedrückt, proklamatisch, denn das stimmt so nicht. Natürlich kennt die EU diese Ebenen noch. Sie werden in der Fördernomenklatura als sog. NUTS-III-Ebene bezeichnet. Dennoch ist seit Jahren ein Trend gegen die deutsche kommunale Selbstverwaltung erkennbar, doch es ist nicht die EU, die hier Streichungen vornimmt, sondern es sind die Bundesländer selbst, die festlegen, wie die Förderung in ihrem Bundesland in Sachen EU-Mittel organsisiert werden soll.
Diese Vernetzung vorhandener und Gründung neuer Netzwerke zeitigt seltsame Stilblüten. So gibt es regionale Effizienzagenturen, regionale Bildungsagenturen, regionale Optimierungsnetzwerke usw. usw. usw.. Es mögen andere entscheiden, ob das sinnvoll und zielführend ist. Ich persönlich halte es für Beschäftigungstherapie und sehe den Nutzen lediglich darin, dass viele AkademikerInnen neue Jobs bekommen, sich manches Industrieunternehmen über diese Plattformen an staatlichen Fördermitteln bedienen kann, an die es so nicht käme und – diese Netzwerke sind gute Karrieresprungbretter. Doch die Kernfrage bleibt bestehen: Warum schaffen wir es so selten, deutsche Patente in Serienfertigungen zu überführen und damit hunderten, wenn nicht sogar tausenden Menschen Arbeit und Einkommen zu sichern?!
Es gibt neben den o.a. Netzwerken diverse Fördermittel für die Unterstützung bei der Patentierung. Es gibt hunderte BeraterInnen, die sich darauf spezialisiert haben, doch warum nimmt dann die Arbeitslosigkeit nicht ab? Warum werden deutsche Erfindungen oftmals erst im Ausland zur Serienproduktion gebracht und warum verdienen dann ausländische Unternehmen an den in unserem Land gemachten Erfindungen?! Das kann es doch eigentlich nicht geben, oder?! Doch, das gibt es und es ist eine eigentlich schmerzliche Tatsache, oder nicht?!?

Netzwerke über Netzwerke allenthalben, doch wo bleibt das, was uns allen am meisten nützen würde, der Übergang von der Entwicklung technologischer Spitzenleistung hin zur Serienproduktion?! Warum klappt das nicht?!? Wäre doch gerade diese Zielsetzung ein Garant für die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen – gerade auch nicht-akademischen – in Unternehmen. Denn sind es nicht genau und gerade Unternehmen, die unsere Gesellschaft zu Wohlstand und sozialer Sicherheit führen?!
Man mag diese Aussage jetzt nicht überbewerten, und so ist sie bitte nicht so zu interpretieren, dass unser aller Wohl und Wehe in den Unternehmen liegt. Doch wenn wir es einmal volkswirtschaftlich betrachten, dann sind es doch gerade die Unternehmen, die über Löhne und Ausgaben einen Mehrwert den Gewinn erwirtschaften, der für gewöhnlich nach Abzug der Unternehmerlöhne und Abgaben erneut in die Firmen investiert wird. So zumindest funktionieren gesunde Unternehmen, die von Menschen mit Sinn für Innovation und vor allem gesellschaftlicher Verantwortung geführt werden. ich möchte hier eine Lanze brechen für den deutschen Mittelstand, der zum Großteil so funktioniert, wie ich es gerade abstrahiert dargestellt habe. Und was bitte soll ein Mittelständler seine Zeit mit Netzwerkarbeit verbringen, wenn er stets an Innovationen und der Umsetzung in die Serienproduktion mit seiner Mitarbeiterschaft arbeitet!?

Bevor ich den nächsten Abschnitt starte, kann hier demnach konstatiert werden, dass trotz hunderter neuer Netzwerke für die verschiedensten Zielrichtungen, es bis heute anscheinend nicht funktioniert, über gerade diese Entwicklungsnetzwerke neue oder vorhandene Patente in die Serienproduktion zu überführen. Dass aber auf der anderen Seite der deutsche Mittelstand stets neue Produkte hervorbringt und in die Serienproduktion führt und damit dann auch wächst -!?! Zufriendenstellend ist dieses Betrachtungsergebnis doch nicht wirklich, oder sehen Sie das anders?!?

 

Warum ist die Banane krumm oder wie kann man die Banane dazu bringen, gerade zu wachsen?!?

Betrachtet man sich die wichtigsten Innovationen der Welt, so stellt man schnell fest, dass die meisten Innovationen in der jeweiligen Zeit gar nicht als solche erkannt wurden! Ich denke, das ist eine ganz wichtige Aussage! Sind wir in der Jetztzeit zu einfältig, eine Innovation zu erkennen?! Ich meine, Ja. Und warum erkennen wir nicht die Potenziale von Patenten und Produktneuerungen?! Weil niemand von uns in die Zukunft schauen kann. Und dennoch ist es möglich! Wir haben ausreichend Mittelständler in unserem Land und genau diese sind oftmals über Generationen in ihren Branchen tätig. Genau diese Leute sind eben wegen ihrer jahrzehntelangen Praxis durchaus in der Lage, Einschätzungen zu treffen, die deutlich über der Wahrscheinlichkeit von 50:50 liegen. Doch wollen sie das? Ich schätze das eher skeptisch ein. Doch was wäre, wenn man eben genau für diese Leute den Zuang zu Risikokapital erhöhen würde, ohne die bestehenden, wahrlich ultrabürokratischen Verfahren und extremen Sicherheitsabfragen der Förder- und Hausbanken!? Natürlich ist es kein Allheilmittel, hier nur den Mittelstand in Deutschland als etwaige Heilsbringer für das hier analysierte Themenfeld zu betrachten, doch meine Einschätzung ist die, dass dem deutschen Mittelstand viel zu viele Hindernisse in den Weg gelegt werden und man seitens einer überwiegenden Mehrheit der politischen EntscheidungsträgerInnen lieber der Industrie dorthin kriecht, wo nie die Sonne scheint.

Und woher kommt diese überbordende Bürokratie und dieses ausgeprägte Sicherheitsdenken bei den Banken und den Förderstellen?! Es hat meiner Meinung nach mit den Hierarchien und den darin enthaltenen Disziplinarinstrumenten zu tun! Vertrauen ist gut, Kontrolle und vor allem Sanktionen sind viel viel besser. So möchte ich diesen Grund abstrahierend beschreiben. Stellen Sie sich doch einmal vor, sie würden Risikokapital aus fremder Hand verteilen und das in einem hierarchisch, diziplinarischen System wie einer Bank oder einer Förderstelle des Staates. Sicher können Sie sich sehr lebendig vorstellen, in welche Situation die Verantwortlichen kommen, wenn ein Projekt so richtig vor die Wand fährt, selbst wenn ein Mittelständler sein eigenes Risikokapital, vielleicht sogar zu gleichen Teilen einer Projektfinanzierung einbringt!?! Beim Mittelständler werden dann sofort die Banker auf der Matte stehen und die Sicherheiten einfordern, koste es, was es wolle. Beim Banker und Fördermittelbewilliger ist die Karriere dann wohl im Eimer! Doch schauen wir uns einmal eine etwaige Vorgehensalternative an, bevor nun alle den Kopf schütteln und sagen – ja, so ist das eben und deswegen machen wir es ja auch nicht!

Ich denke, dass der Mittelstand einen eigenen Risikofonds gründen könnte. Von mir aus, in einer Genossenschaft, in der die Stimmrechte und die Einlagen gleich zusammengesetzt sind. In diese Genossenschaft gehen auch die lokale, regionale, landesweite Bankenlandschaft und Wirtschaftsförderung mit einem gleichen Anteil und damit auch jeweils einem Stimmrecht. Nun ist Risiko und dazugehöriges Kapital sowie die Stimmrechte gleich verteilt. Geographisch und branchenspezifisch betrachtet ist auf eine Verteilung zu achten, die ich für grundlegend halte. Eben die, dass das produzierende Gewerbe immer zu 75% und mehr vertreten ist und dass man sehr genau darauf achtet, dass die jeweilige Genossenschaft branchenseitig so aufgestellt ist, dass Konkurrenzen und damit Neid und Gier möglichst niedrig gehalten werden. Dieser genossenschaftliche Risikofonds kann sowohl Geld einsammeln, als es auch den Genossen, also dem Mittelstand ermöglichen, größere Vorhaben finanzierungstechnisch und organisatorisch besser zu organisieren, da für einige Vorhaben eben auch der Mittelstand kein aureichendes Risikokapital vorhält. Dennoch kann der Mittelstand auf diese Weise sowohl Fachwissen, Einschätzungsvermögen und, was viel wichtiger ist, auf vergleichsweise einfacherere Weise Risikokapital einwerben für Serienproduktionsvorhaben.

Nun möchte ich das gesellschaftliche Umfeld einmal abstrahierend dahingehend betrachten, wie es mit Neuerungen umzugehen pflegt! Ich halte diese „gesellschaftliche Grundstimmung“ gegenüber Neuerungen für maßgeblich.
Kennt nicht jeder von uns, der sich mit Neuerungen beschäftigt, das Phänomen der „gemeinschaftlichen Ausgrenzung“, des Belächeltwerdens, ja sogar der offenen und direkten Opposition bis hin zur Verunglimpfung in Verbund mit gesellschaftlicher Ächtung?!
Kann es sein, dass das Gros der uns umgebenden Menschen heute wie damals nicht in der Lage ist, Innovationen zu erkennen und positiv zu bewerten und sie nach Kräften zu unterstützen?! Ich denke, das ist eine ganz bittere Tatsache, denn dadurch werden die Innovationen, egal aus welchem gesellschaftlichen Bereich sie auch entstammen, verunglimpft, verzögert oder gar für viele wertvolle Jahre verhindert. Die „infizierte Negativpropaganda“ ist meiner Meinung nach ein Grundübel jeder gesellschaftlichen Gruppe geworden. Wie kommt es dazu und wer sind die Meinungsbildner innerhalb dieser Gruppen, die besonders auffällig sind, wenn es um eine „infizierte Negativpropaganda“ gegenüber Neuerungen oder gar KritikerInnen von organisatorischen Restrukturierungen in der Umgebung von bestehenden und zum Teil jahrzehntelang erfolgreich praktizierten Organisationsformen geht?
Ich konzentriere mich nach wie vor auf das Problem ausbleibender Serienproduktionen! Ich spreche nicht von gesellschaftsorganisatorischen Neuerungen, die by the way meines Erachtens zur aktuellen Giftmischung für den deutschen Mittelstand gehören. Unternehmen benötigen nichts mehr als verlässliche Strukturen und alle die, die denken, sie müssten die Gesellschaft mit organisatorischen Neuerungen beglücken, sind oftmals zugleich die Giftmischer für den deutschen Mittelstand. Auch wenn sie noch so laut und durchdringend ihre organisatorischen Restrukturierungen propagieren – manchmal werden Sätze wie „Alles zum Wohle des Volkes“, „Nur zum Besten aller Beteiligten“ u.ä. zu hören sein – es ist Gift für den deutschen Mittelstand, denn dadurch wächst für gewöhnlich lediglich der bürokratische Aufwand und zudem ist nichts tödlicher für die Produktentwicklung und danach dann die etwaige Serienfertigung als ständig wechselnde Spielregeln und AnsprechpartnerInnen.Und noch weniger werden immer neue Netzwerke benötigt, die sich alle nur mit „schöner neuer und heiler Weltthemen“ beschäftigen, aber nicht mit dem Kernthema, wie bekomme ich unternehmerisch entwickelte Neuerungen in eine Serienproduktion!?!

Ich möchte diese „Giftmischereien“ hier nicht weiter ausführen, denn sonst werde ich noch emotional. Ich habe es deswegen angesprochen, weil diese ganzen regionalen Heilsbringerschaften immer mehr Überhand nehmen und sich leider im Kontext dieses Themas hier als echte Giftmischer herausstellen. Und je lauter sie ihre Giftmischereien verbreiten, desto häufiger trifft man auf die übelste Form der Giftküchenchefs, die karrieregeilen Emporstrebenden.

Und damit sind wir wieder bei der Fragestellung, wer denn nun im gesellschaftlichen Kontext gesehen, eine Negativpropaganda gegenüber unserer hier dargestellten Problemstellung ausübt. Es gibt also lenkende und demagogische Köpfe innerhalb einer allseits bemerkbaren negativen Grundstimmung in der Masse. Und genau diese sind fatalerweise oft die, die alles Bestehende in Abrede stellen und sich und ihre Ideen einer Neuerung ganz besonders laut in die Gesellschaft posaunen. Dadurch wird die allgemeine Grundstimmung immer negativer und so werden auch technologische Neuerungen gleichgesetzt mit den von den gesellschaftlichen Heilsbringern propagierten Restrukturierungen zum Wohle Aller. Und weil eben diese gesellschaftsorganisatorischen Änderungen noch öfter schief gehen als die von Unternehmen oder Gründern vorgestellten technologischen Neuerungen, geschieht eine Art von Gesellschaftsvergiftung gegenüber Neuerungen, wobei natürlich technologische Innovationen nur herzlich wenig mit gesellschaftsorganisatorischen Neuerungen zu tun haben. Stop! Es gibt natürlich da schon verbindende Elemente. Zum Beispiel, wenn eine gesellschaftpolitische Entscheidung getroffen wird, die Antriebssysteme von Fahrzeugen von Benzin auf Strom umzustellen. Doch schauen wir genauer hin, dann stellen wir fest, dass diese Entscheidung keine gesellschaftsorganisatorische Komponente aufweist, sondern sich auf technologische Innovationen bezieht. Und warum kommen solche und ähnliche Entscheidungen erst, wenn die Industrie – langsam wie sie ist – signalisiert, jetzt könnten wir so etwas bauen?! Weil die Industrielobby viel viel stärker in die Politik eingreift als jede andere Lobby! So einfach ist das. Ich führe es hier nicht weiter aus, denn das würde den Rahmen sprengen.

Und nun fragen wir uns im gegebenen Kontext doch einmal folgendes: Warum ist es dem deutschen Mittelstand möglich,  in den „geschützten“ Firmenbereichen, abseits jeglicher größerer Aufmerksamkeit neue Produkte zu entwickeln und auszuprobieren und sie eben durch dieses Abgeschlossensein auch vor Neid und Misgunst zu schützen?! Ganz einfach, weil es Privateigentum gibt und weil gerade Mittelständler eben deswegen auch überwiegend Mittelständler bleiben wollen. Mit purer Absicht also schotten sich die Unternehmensführungen gegen die Aussenwelt ab, denn sie benötigen ganz besonders folgendes: geschützte Bereiche, Freiheit der Entscheidungsfindung und Zeit für Entwicklungen ohne aufdringliche, äussere Einflussnahme.

Im Folgenden möchte ich darstellen, welche gesellschaftlichen Ereignisse zu den absoluten Triebkräften technologischer Innovationen gerechnet werden können!?
Und ich widme mich diesem Bereich deshalb, weil es gerade dort gilt, alles zu ändern, denn diese Treibkraft ist die vermeintlich gesellschaftsschädlichte überhaupt – Krieg!

Makabrerweise haben gerade kriegerische Auseinandersetzungen immer wieder dazu geführt, dass bis dahin „verhinderte Innovationen“ plötzlich eine starke Nachfrage erfuhren, nur weil Menschen Menschen töten wollten und wollen. Erst dieser diabolische Zug des Menschen ist die meiner Meinung nach vermeintlich stärkste Triebkraft, bis zum Zeitpunkt einer kriegerischen Auseinandersetzung belächelte, als unnütz deklarierte Innovationen zu pushen, um mit der besseren Waffe, der schnelleren Kommunikation, der effizientieren zeitlichen Abstimmung andere Menschen schlicht zu töten weil sich eine Seite davon der militärischen Erfolg verspricht. Leider schaffen und verschufen gerade Kriege der Wirtschaft schon immer einzigartige Wachstumsraten. Denn wenn plötzlich tausende bis hunderttausende von bestimmten Produkten gebraucht werden, erzeugt das eine Massenproduktion, die als Serienfertigung wiederum hunderttausende Menschen in Lohn und Brot bringt, wie es so schön heisst.  Und wir denken jetzt bitte noch nicht darüber nach, wer Vorteile daraus zieht, wenn ganze Gesellschaftssysteme in Schutt und Asche gelegt werden und es um Wiederaufbauleistungen geht!?!
Können wir das nicht ändern?! Ist es denn wirklich notwendig, dass wir erst gegeneinander in den Krieg ziehen müssen, um sinnvolle Innovationen in der Gesellschaft zu implementieren?! Darf man das so direkt überhaupt als Argument in diesem Themenkontext anführen?! Ich denke ja, denn sonst würde ich es ja auch unterlassen.
Ist dieser Ablauf im Sinne, dass erst Kriege Innovationen so richtig nachhaltig befördern in ihrem wirtschaftlichen Erfolg, ein von unserem Denken und Handeln losgelöster circulus diaboli?! Nein, im Gegenteil, denn es sind Menschen, die auf andere Menschen kriegerisch losgehen. Es sind Menschen, die anderen etwas wegnehmen wollen. Es sind Menschen, die von sich überzeugt sind, die bessere Gesellschaft etablieren zu können und es sind Menschen, die über Menschen richten durch Krieg, Machtlust und Gier nach mehr. Das kann sowohl innerhalb einer Nation gegen vermeintlich Andersdenkende, Andersgläubige u.ä. geschehen, das kann aber auch international der Fall sein – aus denselben Beweggründen.
Und genau diese widerliche Art des Überheblichen oder auch nur Abwehr von echten oder künstlich herbeigeredeten Aggressoren erzeugt eine der wichtigsten Triebkräfte für Innovationen. Nicht umsonst gibt es viele gesellschaftliche Theorien, die den Krieg als wichtigste Triebfeder der Entwicklung von Gesellschaftssystemen, damit verbundenen Wirtschaftsystemen und damit wiederum von Innovationen in den Fokus rücken.
Doch sind wir als Menschen nicht in der Lage, auch anders als mit Kriegen sogenannte Fortschritte zu erzielen!?
Zwischen der Wirtschaft und dem Militär besteht seit Jahrhunderten, wenn nicht sogar seit Jahrtausenden eine unheilige Allianz. Der Militärapparat will stets bessere Technik bekommen und die Wirtschaft liefert ihm genau das. Diese Allianz ist also eine der wesentlichen Triebkräfte für Innovationen  ob es uns nun gefällt oder nicht. Und es gilt hier, genau hinzusehen, denn wenn eine Wirtschaft jegliche Ethik verliert und ausschliesslich der Gier nach Mehr folgt, dann mag man daraus entnehmen, dass Unternehmen eine ganz widerliche und gesellschaftschädigende Funktion ausüben können, eben weil sie ausschliesslich daran interessiert sind, mehr Geld zu verdienen und ihre Innovationen auch zu verkaufen!

Ist es denn auch anders möglich, Innovationen in die Serienproduktion zu führen, als durch Kriege, Militärapparate und die dazugehörige Wirtschaft?! Ich denke, das ist möglich. Allerdings müssen wir uns zuvor zwei individuellen wie auch gesellschaftlich wirksamen Krankheiten widmen: dem Neid und der Gier!
Kennt nicht jeder von uns mindestens eine Handvoll Menschen, auf die man selbst neidisch ist und nach deren Status, Besitz man gierig schaut?! Kennen wir nicht mindestens eine Handvoll Menschen, die auf unseren eigenen Status und Besitz neidisch sind und gierig danach trachten, es uns wegzunehmen?!
Gier und Neid sind zwei fürchterliche Krankheiten, denn sie sind die Triebfedern für Machtgelüste und eine der unsäglichsten und widerlichsten Formen menschlicher Grausamkeit – das gesellschaftliche Elimieren bis hin zum Töten anderer Menschen. Ausgerechnet im Wirtschaftsleben wird sehr häufig das Wort Krieg verwendet. Warum eigentlich?! Weil es um Gier und Neid geht! Viele Unternehmensführungen verwenden gerne den Satz: Wir wollen die Konkurrenz „eliminieren“! und „Da draussen herrscht Krieg! Und dazu ist uns jedes erdenkliche Mittel recht!“
Dafür gibt es genügend Beispiele auch aus der aktuellen Welt der Unternehmen. Also haben wir auch in jeder gesellschaftlichen Umgebung mit dieser Denk- und Handlungsweise zu rechnen, denn es geht um Macht, um Marktanteile, um Marktpositionen und grundlegend um die beiden Krankheitssymptome der Gier und des Neids.
Nun trete ich ganz sicher nicht an, mich in psychologischen und psychatrischen Umgebungen zu tummeln, denn dazu habe ich viel zu wenig Wissen, um diese dort gelehrten Systematiken auch nur annähern richtig wiedergeben zu können. Dennoch sei mir als Geowissenschaftler erlaubt, Systeme umfassender zu analysieren und die dort zum Zeitpunkt der eingehenden Beobachtung erkennbaren Kräfte herauszuarbeiten, um Muster zu verdeutlichen, die die jeweiligen Systeme kennzeichnen. Gegebenenfalls erlaube ich mir sogar, die eine oder andere Andeutung zu machen, wenn es Wirkkräfte und Wirkfaktorengefüge gibt, die den Frieden und die Harmonie negativ beeinträchtigen. Das geschieht hier gerade und ich bitte um Verzeihung, wenn es bei den SpezialistInnen das große Fragezeichen in den Augen hervorruft.

Kommen wir zu einem umfassenden Lösungsansatz für die Überführung von Patenten zu Serienprodukten. Wie können wir Gier und Neid so lindern, dass es nicht zu noch mehr kriegerischen Auseinandersetzungen kommt? Wie können wir überhaupt die kriegerische Auseinandersetzung als Innovationsmotor so bändigen, dass es nicht immer und immer wieder zu diesen Teufelskreisläufen kommt, die unsere heutige Welt kennzeichnen?!

Zuerst sei mir erlaubt zu sagen, dass ich ganz sicher auch keine „Patentlösung“ anzubieten habe.

Ich halte es für wichtig, dass sich der deutsche Staat in Bildung und Forschung deutlich mehr als jetzt engagiert. Grundlagenforschung ist nicht Sache von Unternehmen. Auch ist es nicht der richtige Weg, dass Universitäten dazu gezwungen werden, Partnerschaften mit Unternehmen einzugehen, ohne dass eine vollständige Transparenz der Forschungsvorhaben gegeben ist, denn schliesslich bezahlen Alle die Universitäten und so kann es nicht sein, dass sie sich der gesellschaftlichen Kontrolle entziehen können, wenn es um privatwirtschaftliche Interessen an der Forschung geht. Und es kann schon gar nicht gut sein, wenn eben diese privatwirtschaftlichen Interessen dazu führen, dass staatlich finanzierte Universitäten und andere Hochschulen zu Erfüllungsgehilfen privatwirtschaftlicher Interessen werden oder sich eben bestimmte Personengruppen, wie gerade die ProfessorInnenschaft, dann unter die finanziellen Schirme der Privatwirtschaft begeben und dort gutes Geld verdienen, ihre Institute aber vom Staat finanziert werden.
Ich halte die Gründung internationaler mittelständischer Risikofonds mit einer Mindestbelegung von 75% durch eben mittelständische Unternehmen in Form von  Genossenschaften für zielführend im Sinne einer Überführung von Patenten zu Serienproduktionen. Die Organisationsform einer Genossenschaft ermöglicht weitestgehende demokratische Entscheidungsprozesse.
Den Mittelstand sollte man weitestgehend in Ruhe lassen und ihm seine Abeits- und Entwicklungspotenziale sichern, indem u.a. fiskalische Anreize gesetzt werden, die Entwicklungsarbeiten belohnen. Der Zugang des Mittelstandes zu den Universitäten steht erst am Anfang. Der ist allerdings gemacht. Auftragsforschungen des Mittelstandes sollten ebenso unterstützt werden wie es zur Zeit schon mit industrieller Auftragsforschung geschieht, allerdings transparenter, denn solange es sich um staatliche Hochschulen handelt, kann es nicht sein, dass die Gesellschaft nicht kontrollieren kann, ob diese Forschungen ggf. für etwaige Waffenproduktionen und andere neuralgische Bereiche dient und somit Teil des grundsätzlich abzulehnenden Tätigkeitsbereiches von staatlichen Schulen gehören muss.
Ich denke, dass die Sicherung des deutschen Mittelstandes ein vordringliches politisches Handlungsfeld darstellen muss. Die Orientierung auf Industriekonzerne ist meines Erachtens ein fataler Fehler, der sich u.a. auch in solchen tragischen Verhandlungen zeigt wie den aktuellen sogenannten Freihandelsabkommen (z. B. TTIP, CETA), wo sich internationale Konzerne einen Weg bahnen wollen, staatliche Ebenen ganz gleich wo und auf welcher auch immer zuständigen Ebene im Wirkungsbereich der Verträge rechtlich angreifen zu können, wenn sie ihre etwaigen Gewinnen geschmälert sehen könnten.
Viel mehr sollten wir alle daran arbeiten, dass wo immer die Menschen- und freiheitliche Gesellschaftsrechte gefährdet sein könnten, die entsprechenden Akteure angezählt werden können! Innovationen können nur in einem Umfeld zur Serienproduktion geführt werden, wo  marktwirksame Machtoligopole gesetzlich in die Schranken gewiesen werden können.  Dazu gehören auch die Patentämter, die egal wo auf der Welt, nicht politisch und dann rechtlich dazu gezwungen werden dürfen, die Erfindungshöhen zu reduzieren und es, wie es bereits zum Alltag gehört, selbst einen DNA-Strang patentieren lassen nur weil z. B. und u.a. MONSANTO das so will, um noch mehr Marktmacht zu erlangen. Sperrpatente der Industrie sollten so und so ganz genau untersucht werden und viel mehr als heutzutage untersagt werden, denn Patente sind nicht dazu da, Marktmacht abzusichern, sondern Serienproduktionen, also Agieren, Investieren und Umsetzen zu sichern und nicht das genaue Gegenteil davon!
Ich denke, dass es wichtig ist, dass das Gemeinwohl in die Bildungsszenarien eingeht und dort begleitet durch Universitäten als ethischer Maßstab für zukünftige Generationen als einer der wichtigsten gesellschaftlichen Werte gelehrt wird. Also eine völlige Umkehrung der postindustriellen Wertenomenklatura, dass das Individuum im Vordergrund aller gesellschaftlichen Handlungen steht. Gemeinsame und auch internationale rechtlich gesicherte und geschützte aber auch transparente wirtschaftliche Zusammenarbeit kann meiner Meinung nach mindestens einen solchen Handlungsschub erzeugen wie kriegerische Auseinandersetzungen, wenn es darum geht, Serienfertigungen hervorzubringen. Es gibt mehr als genügend wirtschaftliche Potenziale, die mit dieser Vorgehensweise große und umsatzstarke Märkte generieren werden. Denken wir doch nur an die Klimaerwärmung, die fortschreitende Wüstenbildung, das Schmelzen der Permafrostböden, der Methanschelfe in den Meeren, die Überfischung der Meere, die Verarmung der Naturpotenziale – hier ist mehr als genügend Markt vorhanden, denn es wird gigantische Bedarfe erzeugen, lokal und regional zuverlässige Lebenssysteme zu erzeugen, um uns allen und den folgenden Generationen ein gesichertes und zuverlässiges Auskommen zu gewährleisten.
Selbstverständlich muss das individuelle Schutzrecht vor Staat, Industrie und anderen Verunglimpfungen des persönlichen Lebensweges weiterhin geschützt werden. Ich halte deswegen auch das deutsche Rechtssystem mit dem Schutz des Individuums vor Aussenangriffen durch den Staat, gesellschaftliche Gruppen und Gruppierungen und die im deutschen Grundgesetz verankerte kommunale Selbstverwaltung für eines der besten auf der Welt! Die Kombination und der gesetzliche sowie exekutive Schutz beider Komponenten garantiert einen umfassenden Freiraum, um die notwendige Freiheit zu sichern, die erst Innovationen gebährt. Innovationen brauchen wie selbstverständlich rechtlich gesicherte Freiräume. Sowohl technologische wie auch gesellschaftliche Innovationen benötigen diese Freiräume zum Leben und Gedeihen. Menschenrechte sind also die wichtigste Grundlage für Innovationen und nicht deren Eisnchränkung, wie uns viele Heilsbringer weise machen wollen. Nationalismus und Separatisierung sind gesellschaftliche Phänomene, die die Entwicklung der Wirtschaftsysteme stark negativ beeinträchtigen und eher zur Oligopolisierung beitragen, die wiederum zu den gefährlichsten Giftmixturen von Demokratie und Pluralismus zählen (z. B. durch Neufeudalismus und Kleptokratie). Wenn Menschen verlernen, dass nur Freiheit und der individuelle wie auch der gemeinschaftliche Schutz der Freiheit erst die Kräfte freisetzen, die uns allen zugute kommen, dann zeigt das, wie sehr die Gesellschaften durch einzelne Gruppen und deren Heilsbringer vergiftet werden. Genau gegen diese muss vorgegangen werden.
Exkurs: und es kann schon gar nicht sein, dass sich eine UNO anmaßt, erst einen Bürokraten zu fragen, wenn UNO-Soldaten im Einsatz zusehen müssen, wie waffenstarrende Milizen Frauen aufschlitzen, Gruppen exekutieren u.v.m.. Sorry wenn ich das hier zum Ende noch anspreche, doch wenn jemand ertrinkt, kann es nicht sein, dass ich einen Bundesrat oder ähnliches um Erlaubis zu fragen habe, wenn ich dem Ertrinkenden die Hand reiche, um ihn vor dem Tod oder nachhaltigem Schaden zu bewahren. Das gehört eindeutig abgeschafft. UNO-Mandate, Verhandlungsmandate u.v.m. müssen durchgängig transparent sein und im Falle von militärischen Interventionen im Umfeld menschenvernichtender Gesellschaften bedürfen UNO-Einheiten der Handlungs-und Durchsetzungsmandate, sonst haben sie keinerlei Sinn mehr und müssen dann auch nicht irgendwohin entsandt werden. Und nun sehen wir uns Patentämter an, schauen uns Fördermittelsysteme und viele viele Netzwerke an?! Sehen wir nicht auch da diesen gerade beschriebenen Wirkmechanismus!?! Die, die vor Ort arbeiten und Mandate haben, also legitimiert sind, dürfen nicht zu reinen Beobachtern und Beratern degradiert werden. Sie müssen klare und stringente Handlungsmöglichkeiten bekommen, denn sonst kann das „UNO-Prinzip“ zum Tragen kommen und das hat sich mehr als einmal bewiesen, dass das dann gar niemandem mehr nützt, schon gar nicht den Betroffenen vor Ort.

Damit komme ich zum Ende noch zu einem wichtigen Punkt. Die Handlungsfähigkeit muss dort erhalten und gesichert werden, wo sie im Einsatz ist und nicht fernab in einer drögen Beamtenstube. Wir brauchen keine Reichsbedenkenträger und pseudolegitmierte Bürokratenherrschaften, also solche, die denken, dass an irgendeinem Schreibtisch dieser Welt darüber entscheiden werden kann, ob vor Ort etwas notwendig erscheint oder nicht. Das gehört abgeschafft, denn es ist eines der größten Handlungshindernisse, auch im Kontext der Überführung von Patenten hin zur Serienproduktion. Bürokratie in allen Ehren, doch sie ist inzwischen zu einem bedeutenden und nachweisbaren Hindernis degeneriert.  BürokratInnen gehören bekanntermaßen nicht zu den Entscheidungsfreudigen und Mutigen, sondern sie entstauben lediglich schriftliche Vorgänge und wenn sie zudem noch so nachhaltig Einfluß und Macht ausüben wie es zur Zeit um sich greift, dann muss das eben abgeschafft werden, denn wir leben, zumindestens in Deutschland, noch in einer relativ freien Gesellschaft und wir können solche Hindernisse qua Volksvotum obsolet machen. Haben wir den Mut dazu!
Innovation und die Überführung zur Serienproduktion benötigt mutige Menschen und keine verstaubten Bürokratiegläubigen, die denken, ihr Schreibtisch sei die Welt. Und wenn sie das denken dürfen und können, dann läuft in dieser Gesellschaft etwas ganz heftig vor die Wand, denn kennen Sie irgendeine sinnvolle Innovation, die in der Bürokratie entstanden ist?! Ich nicht!

In dem Sinne –

Seid gesegnet!

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